Masern: Neben Fällen in Kärnten und der Steiermark auch einer in Wien

Pediatrician makes vaccination to small boy
Heuer bisher insgesamt 25 Nachweise. Die kostenlose Impfung ist in jedem Alter nachholbar.

Neben dem Masernausbruch in der Steiermark und einem Nachweis in Kärnten gibt es auch einen Fall in Wien. Das Gesundheitsministerium berichtete am Mittwoch auf APA-Anfrage von 24 aktuellen Fällen. Bei jenen in Kärnten und Wien ist ein etwaiger Zusammenhang mit dem steirischen Ausbruch in Abklärung. Dieser verdeutliche, „wie wichtig die Inanspruchnahme der Impfungen aus dem kostenlosen Impfprogramm ist“, erinnerte das Ministerium an die kostenlose Masern-Mumps-Röteln-Impfung.

In den Pandemiejahren wurde ein leichter Rückgang vor allem bei der Durchimpfungsrate von Kleinkindern beobachtet. „Deshalb ist es nun umso wichtiger, den eigenen Impfstatus oder den der Kinder zu kontrollieren und gegebenenfalls vorhandene Impflücken zu schließen“, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Österreich habe sich gegenüber der Weltgesundheitsorganisation WHO dazu verpflichtet, das Ziel der Masernausrottung zu verfolgen. Um den dafür notwendigen Gemeinschaftsschutz zu erreichen, sind Durchimpfungsraten von 95 Prozent mit zwei Teilimpfungen notwendig.

Gut verträglicher Impfstoff

Der Lebendimpfstoff in Kombination mit Komponenten gegen Mumps und Röteln ist wirksam und gut verträglich. Er steht an öffentlichen Impfstellen und bestimmten weiteren impfenden Stellen sowie meistens auch bei Kinderärztinnen und Kinderärzten kostenlos zur Verfügung, erläuterte das Ministerium. Die Impfung wird ab dem vollendeten 9. Lebensmonat ohne Altersbeschränkung allgemein empfohlen und ist gratis. Fehlende Impfungen können und sollen also in jedem Alter nachgeholt werden. Die zweiteilige Immunisierung bietet in hohem Maß lang anhaltenden Schutz vor Erkrankung, schweren Verläufen und Folgeerkrankungen.

Im vergangenen Jahr wurde dem Gesundheitsministerium von den zuständigen Gesundheitsbehörden nur ein Masernfall gemeldet. In diesem Jahr waren es bisher 25 Ansteckungen, neben den 24 aktuellen Fällen in der Steiermark, in Kärnten und Wien ein weiterer Fall in der Bundeshauptstadt, der allerdings nicht mehr aktiv ist und daher laut Ministerium auch keinen Zusammenhang zu dem steirischen Ausbruch hatte.

22 Fälle allein in der Steiermark

Das Gesundheitsministerium stehe in engem Austausch mit den Bundesländern. Die Gesundheitsbehörden seien seit Jahrzehnten mit dem Umgang von meldepflichtigen Krankheiten vertraut, weshalb sie in solchen Fällen schnell reagieren und entsprechende Schutzmaßnahmen (Absonderungen und Verkehrsbeschränkungen, Kontaktpersonennachverfolgung, Impfaktionen etc.) ergreifen können, wurde betont.

In der Steiermark waren bisher 22 Fälle bekannt. Hinzu kommen laut der Sanitätsdirektion des Landes noch einige Verdachtsfälle, die noch nicht ausgewertet sind, schilderte Referatsleiterin Ilse Groß gegenüber der APA. Bei allen Erkrankten handelt es sich um Kinder. Vier davon müssen im LKH Graz behandelt werden.

Auf der Grazer Kinderklinik waren zu Wochenbeginn noch sechs Kinder wegen ihrer Maserninfektion in stationärer Behandlung. Am Mittwoch reduzierte sich die Zahl auf vier, hieß es vonseiten der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde auf Anfrage. Am LKH Leoben war laut Reinhold Kerbl, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, ein Kind zu Wochenbeginn kurz stationär, konnte aber wieder nach Hause entlassen werden.

In Kärnten werden inzwischen drei Verdachtsfälle geprüft, die Testauswertung dürfte noch bis Donnerstag dauern. Zwei davon stehen in Verbindung mit dem am Vortag bekannt gegebenen bestätigten Masernfall einer 19-Jährigen. Die junge Frau ist in einem Krankenhaus in Quarantäne, habe aber einen normalen Verlauf, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst gegenüber der APA.

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