Von wem das Treffen initiiert wurde, lässt sich nicht eindeutig eruieren, Thema werden aber wohl unter anderem die jüngsten personellen Engpässe in den Wiener Spitälern sein. Und die schwerwiegenden Auseinandersetzungen, die sich daraus zwischen Stadt und Kammer entwickelt hatten. Vor allem Hacker und der für die Spitalsärzte zuständige Vizepräsident Stefan Ferenci sind einander in den vergangenen Monaten in aller Öffentlichkeit in die Haare geraten.
Für zusätzlichen Zündstoff sorgt, dass am Dienstag ausgerechnet jene Ärztevertreter Hacker gegenübersitzen, die sich ihrerseits in den vergangenen Tagen untereinander heftigst bekriegt haben. Es geht um die kammereigene Handelsfirma Equip4Ordi bei der es – wie berichtet – zu
Ungereimtheiten gekommen ist. Vor allem Vizepräsident Erik Randall Huber wirft Steinhart massive Versäumnisse in der Aufarbeitung der Causa vor.
Mittlerweile ist die Kammer tief gespalten. Hinter den Kulissen wird mit enorm harten Bandagen gekämpft. Der Riss geht auch durch Steinharts Partei „Vereinigung“, der pikanterweise auch sein Kritiker Huber angehört.
Entsprechend herrschte vor einer Sitzung der Vereinigung am Montagabend Hochspannung. Im Vorfeld machten Gerüchte über einen möglichen Ausschluss von Huber und seinen Unterstützern die Runde. Ob es tatsächlich dazu kommt, konnte Generalsekretär Erwin Rasinger am Montag nicht bestätigen.
Der ehemalige ÖVP-Gesundheitssprecher ist enger Vertrauter Steinharts. Gegenüber dem KURIER bestreitet er auch, dass innerhalb der Vereinigung die Steinhart-Gegner bereits deutlich in der Mehrheit sind. Dies wird vom Lager rund um Huber betont. Ihm wirft wiederum Rasinger vor, „den Präsidenten ohne Substanz in der Öffentlichkeit anzupatzen“.
Dienstagabend tagt dann der Vorstand der Wiener Ärztekammer, das zweitwichtigste Gremium der Standesvertretung. Auch dabei werden die Causa Equip4Ordi und die Rolle Steinharts Thema sein.
Dieser bekommt indes volle Rückendeckung vom Präsidium der Österreichischen Ärztekammer, deren Präsident er ebenfalls ist. „Er genießt unser uneingeschränktes Vertrauen“, betont Vizepräsident Harald Schlögel. Die Behörden, die mit der Aufklärung der Causa befasst sind, sollen „in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können“.
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