Wiener Ärztekammer versinkt in inneren Wirren

Wiener Ärztekammer versinkt in inneren Wirren
Die Causa Equip4Ordi führt zu einer kammerinternen Polit-Schlammschlacht. Funktionäre sind ratlos, wie sich die Gräben wieder schließen lassen. Am Montag wurde ein U-Ausschuss beschlossen

„Jeder telefoniert nur noch herum. Die ganze Kammer ist wie gelähmt.“ So beschreibt ein langjähriger Funktionär den aktuellen Zustand der Wiener Ärztekammer, die immer tiefer in den Finanzskandal rund um mögliche Malversationen der Tochterfirma Equip4Ordi versinkt.

Was als Finanzaffäre rund um fragwürdige Prämienzahlungen und Kreditvergaben begann, wird immer mehr zur kammerinternen Polit-Schlammschlacht.

Vorläufiger Tiefpunkt: Die Krisensitzung der Kurie der niedergelassenen Ärzte (zu der die Equip4Ordi gehört), die am Montagabend stattfand. Allein die Dauer des Treffens lässt erahnen, wie schwer zerrüttet die Standesvertretung inzwischen ist. Von 19.30 Uhr bis nach Mitternacht zog sich das Treffen der Mandatare.

Der große Abwesende am Montagabend war Kammerpräsident Johannes Steinhart, der sich seit Freitag in Spitalsbehandlung befindet. Bis 2022 war er Chef der Kurie der niedergelassenen Ärzte. Wie weit er für die Vorgänge in dem Unternehmen mitverantwortlich ist, sorgt seit Wochen für Kontroversen.

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