Infektionsgefahr beim Outdoor-Sport: Darf man von Wasserspendern trinken?

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Virologe Norbert Nowotny erklärt, worauf beim Sporteln draußen zu achten ist.

Um auf andere Gedanken zu kommen, entdecken viele das Outdoor-Training für sich. Die Sorge um eine Ansteckung mit dem Virus bleibt. Wann sie begründet ist, weiß Experte Norbert Nowotny.

KURIER: Ist es sicher, draußen zu joggen, oder kann man sich über die Luft anstecken?

Norbert Nowotny: Sport an der frischen Luft stellt kein Gesundheitsrisiko dar, solange man den Mindestabstand von mindestens eineinhalb und optimalerweise zwei Metern einhält.

Läuft man durch die Viren, die jemand verbreitet, wenn man einen Meter hinter ihm joggt?

Das Virus wird nicht in großen Mengen ausgeatmet. Wenn der Vorläufer allerdings hustet, sollte man den Abstand vergrößern. Die Tröpfchen, die dabei ausgestoßen werden, sind der Hauptansteckungsweg. Seit Kurzem ist bekannt, dass das Virus auch als Aerosol in der Luft eine Zeit lang infektiös bleibt. Allerdings ist noch unklar, wie viele Viruspartikel ein Mensch abbekommen muss, um sich anzustecken. Ein Viruspartikel allein reicht auf den Schleimhäuten keinesfalls aus. Die Anzahl der Viren in der Luft ist jedenfalls um ein Vielfaches geringer als in einem ausgehusteten Tröpfchen.

Welche anderen Infektionswege gibt es, die im Freien relevant sein könnten? Man kann sich auch über eine Schmierinfektion anstecken. Etwa, wenn jemand in die hohle Hand hustet und eines der kleinen Kästchen, die an Fußgängerübergängen zur Ampelregelung hängen, angreift. So können Viren auf die Hände von anderen Menschen gelangen. Das allein reicht aber noch nicht für eine Ansteckung aus: Man müsste sich erst mit der Hand ins Gesicht und dort in die Nähe der Schleimhäute von Nase, Mund oder Augen fassen.

Kann man ohne Bedenken von öffentlichen Wasserspendern trinken?

Wasserspender muss man meist mit der Hand betätigen, damit sie sprudeln. Und sie werden im öffentlichen Raum höchst wahrscheinlich nicht desinfiziert. Daher sollte man vorsichtig damit umgehen. Besser, man nimmt seine eigene Wasserflasche mit.

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