Erste positive Daten nach Stich mit bivalentem BA.5-Booster

4. Impfung: Covid-Impfstoff mit BA.4/5-Komponente ist stark nachgefragt.
Die Unternehmen Pfizer und Biontech haben frühe Daten aus ihrer klinischen Booster-Studie mit dem bivalenten BA.4/BA.5-Impfstoff bekannt gegeben.

Die derzeit in der EU zugelassenen Impfstoffe für den dritten oder vierten Stich sind sogenannte "bivalente Impfstoffe": Sie enthalten also eine Komponente gegen den Wildtyp von SARS-CoV-2 und zusätzlich eine neue Komponente gegen BA.1 oder BA.4/BA.5.

Die in Österreich dominante Omikron-Variante BA.5 sorgt derzeit für eine Herbstwelle. Wissenschafter wie Florian Krammer hatten im Vorfeld empfohlen, sich mit einem bivalenten BA.4/BA.5-Impfstoff aufzufrischen, da der Schutz vor BA.5 wohl stärker ausfallen wird.

Ende September hatten dann die deutsche Virologin Sandra Ciesek und Biontech eine Mäuse-Studie mit positiven, ersten Daten des bivalenten BA.4./BA.5-Impfstoffs von Biontech/Pfizer veröffentlicht, weil damals noch keine klinischen Daten beim Menschen verfügbar waren. Das ist jetzt anders: Jetzt gibt es erste Ergebnisse einer solchen Studie beim Menschen, allerdings nicht als Studie vorliegend, sondern erst in Form einer Presseaussendung des Pharmariesen.

Der bivalente BA.4/BA.5-Impstoff wurde gut vertragen: Die frühe Auswertung der Studienergebnisse deuten auf ein günstiges Sicherheitsprofil hin, das dem des Originalimpfstoffs - der noch auf die Wildtyp-Variante angepasst war - ähnelt. Die Ergebnisse:

Für die Studie werden Blutseren von Teilnehmern untersucht, die sieben Tage zuvor eine 30-Mikrogramm-Booster-Dosis des bivalenten Impfstoffs erhalten hatten: Der Zeitraum zwischen der dritten und vierten Dosis betrug bei den Empfängern des bivalenten Impfstoffs elf Monate und bei jenen Studienteilnehmern, die den ursprünglichen Impfstoff erhalten hatten, sechs Monate.

Die Daten zeigten laut Unternehmen einen deutlichen Anstieg der neutralisierenden Antikörperreaktion auf BA.4/BA.5 gegenüber den Werten vor dem Booster. Diese Werte waren bei Personen im Alter von 18 bis 55 Jahren und bei Personen über 55 Jahren (40 Teilnehmer in jeder Altersgruppe) ähnlich.

Zudem deuten die Daten - wie erwartet - darauf hin, dass der adaptierte Impfstoff bei jüngeren und älteren Erwachsenen einen besseren Schutz gegen BA.4/BA.5 bietet als der Originalimpfstoff, der noch auf die Wildtyp-Variante angepasst ist.

"Während wir in den kommenden Wochen aus der klinischen Studie unseres bivalenten BA.4/BA.5-Impfstoffs ausgereiftere Daten zur Immunantwort erwarten, freuen wir uns, bereits eine Woche nach der Impfung ermutigende Reaktionen bei jüngeren und älteren Erwachsenen zu sehen. Diese frühen Daten deuten darauf hin, dass unser bivalenter Impfstoff voraussichtlich einen besseren Schutz gegen die derzeit zirkulierenden Varianten bietet als der ursprüngliche Impfstoff und möglicherweise dazu beiträgt, den künftigen Anstieg der Fälle in diesem Winter einzudämmen", so Albert Bourla, CEO von Pfizer.

Weitere Daten zur Messung der Antikörper-Reaktionen einen Monat nach dem vierten Stich mit dem Impfstoff werden in den kommenden Wochen erwartet, so das Unternehmen in seiner Presseaussendung.

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