Coronavirus: Warum Jüngere auch schwer erkranken können

Eine Intensivstation in Italien: Auch junge Patienten können so schwer erkranken, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen.
Linzer Lungenspezialist sieht heftige Verläufe bei jungen Menschen als Warnung, die Gefahr nicht zu unterschätzen.

Um die 35 Jahre alt, sportlich, keine Vorerkrankung, keine Medikamenteneinnahme: „Dieser Patient hatte eine ausgeprägte Kurzatmigkeit, Hustenattacken, hohes Fieber und benötigte für mehrere Tage Sauerstofftherapie über eine Nasenbrille“, berichtet Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum in Linz. „Er hat sehr unter den Symptomen gelitten.“

Der Mann war aus einer Gruppe Gleichaltriger, die sich alle infiziert hatten, aber bis auf ihn viel mildere Verläufe oder gar keine Symptome zeigten: „Dieser Fall ist als Warnung zu verstehen: Junge sollen nicht davon ausgehen, dass sie in jedem Fall einen leichten Krankheitsverlauf haben werden. Auch jüngere, robuste Menschen kann ein schwerer Krankheitsverlauf treffen.“ Laut US-Erhebung ist einer von fünf Spitalspatienten zwischen 20 und 44 Jahre alt.

"Längere Krankheitsverläufe"

Lamprecht: "Ich erinnere mich an einen anderen Patienten bei dem ich dachte, da werden einige Tage Flüssigkeitsersatz und Kreislaufstabilisierung ausreichen. Aber er hatte dann mehr als eine Woche hohes Fieberund wäre nicht imstande gewesen, nach ein paar Tagen nachhause zu gehen." Längere Krankheitsverläufe sind bei jenen, die einen Spitalsaufenthalt benötigen, durchaus die Regel, so der Lungenfacharzt.

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