Coronavirus: Warum dauert es so lange, bis das Testergebnis da ist?

Coronavirus: Warum dauert es so lange, bis das Testergebnis da ist?
Die Kapazitäten werden aufgestockt, aber manchmal verzögern logistische Vorläufe wie Abstrichabnahme ein schnelleres Ergebnis.

„Wenn ein Test in der Früh ins Labor kommt, ist nach vier Stunden das Ergebnis da“, sagt Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl, MedUni Wien. Warum es mitunter mehrere Tage dauert, liegt mehr an der Logistik (Abstrichabnahme, Transport ins Labor, händische Vorarbeiten, usw.). „Nachdem die Kapazitäten laufend massiv erhöht werden, werden sich diese verringern“, betont ein Sprecher von Minister Anschober. Testeten in der Vorwoche rund 10 Labors rund 1.500 Abstriche pro Tag, liege man derzeit bei 2.000 bis 4.000 Tests von 20 Labors.

Mehr Tests, mehr Infektionen entdeckt

Das führt wie erwartet zu einem Anstieg der Infektionszahlen. Was nicht heißt, dass die von der Regierung gesetzten Maßnahmen nicht greifen würden. Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl, MedUni Wien betont: „Es heißt, dass man nun mehr entdeckt und die Fälle besser begrenzen kann, weil man mehr sieht.“

Getestet wird mit der PCR-Methode (Polymerase-Kettenreaktion), die als sehr sicher gilt. Im Rachenabstrich können kleinste Bruchstücke von Gensequenzen des Virus nachgewiesen werden. Es gibt es aber auch Weiterentwicklungen.

Vorsicht bei Schnelltests

Bei angepriesenen Schnelltests sollte man vorsichtig sein, betont Puchhammer-Stöckl. „Was als Schnelltest verkauft wird, kann zwar schnell sein, ist aber unbrauchbar für Akutdiagnostik oder kommt zu spät, weil Antikörper getestet werden.“ Diese bilden sich im Körper frühestens nach einer Woche aus. In Entwicklung, aber nicht auf dem Markt seien schnelle Antigen-Tests. „Man weist Proteine nach und keine Nukleinsäure. Es bleibt die Frage, wie schnell sie verfügbar sind.“

Beispiel Salzburg

Zuletzt meldete das Land Salzburg ein Plus von mehr als 70 Prozent bei den positiven Fällen auf nun 358. Das war deutlich mehr als in allen anderen Bundesländern. Der Grund: Neben dem Labor der Salzburger Landeskliniken führt seit Freitag auch ein privates Labor in der Stadt Salzburg für das Land Tests durch. Damit können statt 300 bis 400 nun 700 Tests täglich ausgewertet werden. Über das Wochenende wurde zudem der Rückstau von knapp 300 offenen Tests abgearbeitet.

Mehr Labors testen

Österreichweit werden immer mehr Labors mit dem Equipment für Tests ausgestattet. Für Puchhammer-Stöckl eine enorme Leistung. „Ende Jänner waren wir die einzigen, in sechs Wochen wurde in 20 Labors die Ausstattung installiert.“ Dazu zählt jenes von Gabriele Greiner in Wien. Seit Freitag hat sie mit ihren Mitarbeitern 200 Tests im öffentlichen Auftrag durchgeführt. „Die Logistik muss erst ins Laufen kommen. Man muss auch evaluieren und kontrollieren, dass keine Verwechslungen vorkommen und die Daten ins Computersystem aufnehmen.“

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