XBB.1.16 sorgt vor allem in Indien für steigende Fallzahlen. Aber auch in den USA, Singapur, Australien, Großbritannien, Japan, Dänemark, Italien und Deutschland wurden Fälle nachgewiesen. Hierzulande trat die Variante einzelne Male auf. „Mit zwei weiteren Fällen von XBB.1.16.1, die diese Woche entdeckt wurden, beträgt die aktuelle Gesamtzahl für Österreich ein Fall von XBB.1.16 und fünf Fälle von XBB.1.16.1. Es ist noch zu früh, um zu wissen, ob wir hier eine Community-Übertragung sehen werden“, twitterte Molekularbiologe Ulrich Elling dazu.
Nicht besorgniserregend
Die gute Nachricht: Derzeit sind wir weit weg von einer besorgniserregenden Entwicklung. Auch wenn kaum mehr getestet wird und deutlich weniger Proben analysiert werden, zeichnet sich im Moment keine bevorstehende Welle ab. Was XBB.1.16 dennoch besonders macht, ist, dass sie sich schneller ausbreitet als bisherige Varianten. Laut WHO ist die XBB-Familie fast weltweit mittlerweile dominant und hat BA.5 und BA.2 als stärkste Varianten verdrängt.
Zuvor galt XBB.1.5 als die sich am schnellsten verbreitende Variante. Auch in Österreich gab es eine XBB.1.5-Welle, die jedoch bereits abgeflacht ist. XBB.1.16 hat mehrere Mutationen, die mit XBB.1.5 übereinstimmen. Hinzu kommen jedoch auch weitere, etwa die S486P-Mutation, die dazu führt, dass das Virus sich noch besser an den ACE2-Rezeptor binden kann – jene Stelle, über die das Virus an menschliche Zellen andockt. So gelingt es, dass das Virus noch schneller in den Körper eindringt und XBB.1.16 damit ansteckender wäre als bisherige Varianten.
Elling schreibt dazu: "Länder, die derzeit XBB.1.16-Wellen sehen, hatten keine prominenten XBB.1.5-Wellen. Aber obwohl aktuelle besorgniserregende Berichte eher anekdotisch sind, rechtfertigen sie es natürlich, die Situation sehr genau im Auge zu behalten."
Wenig bekannt ist bisher über den Erkrankungsverlauf bei einer Infektion mit XBB.1.16. Vorgänger XBB.1.5 sorgte für keine schwereren Verläufe. Indien berichtete seit Auftreten von XBB.1.16 von einem Anstieg der Todeszahlen um 17 Prozent, allerdings ist unklar, wie verlässlich diese Zahlen sind und ob es sich dabei um Infizierte handelt, die an der Covid-Infektion verstorben sind oder mit ihr. Weitere Daten sind notwendig, um die Variante besser einschätzen zu können.
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