Fünf Fakten, die Sie über den Booster wissen müssen
Die Regierung hat neben der neuen 2G-Regel auch beschlossen, dass der grüne Pass statt zwölf Monate künftig nur noch neun Monate nach der zweiten Impfung gültig sein wird. Die dritte Corona-Impfung steht allen Vollimmunisterten sechs Monate nach dem Zweitstich frei.
In besonderen Fällen kann man sich die Impf-Auffrischung sogar früher holen - nämlich bereits nach vier Monaten.
Im Interview mit dem KURIER empfahl Virologe Lukas Weseslindtner, sich noch vor Weihnachten den Drittstich zu holen. Denn bei Weihnachtsfeiern und Treffen in der Familie würde die Zahl der Kontakte und damit auch das Infektionsrisiko steigen. "Die Fallzahlen nehmen schon jetzt zu. Wir dürfen nicht glauben, dass Immunität bedeutet, gar keine Infektion zu bekommen. Das Immunsystem wird mit einer dritten Impfung an den Erreger erinnert, der Schutzwall gegen das Virus wird dadurch besser", sagt Weseslindtner.
Ist Auffrischungsimpfung der richtige Begriff?
Mit der dritten Impfung muss nichts wiederhergestellt werden, was verloren gegangen ist. Die Immunität wird sogar besser: Vier Wochen nach der 3. Impfung hat ein Impfling mindestens fünf Mal mehr Antikörper als vier Wochen nach der 2. Impfung. Deswegen ist der Begriff Auffrischungsimpfung etwas missverständlich. Experten bezeichnen die dritte Dosis der Covid-19-Impfung als einen Teil der Grundimmunisierung gegen das Coronavirus. Diese Grundimmunisierung durch drei Teilimpfungen kennen wir auch von anderen Impfungen wie Tetanus, Diphterie, Polio oder Hepatitis B.
Der Klinische Pharmakologe Markus Zeitlinger: "Ich formuliere es so, dass mit der dritten Impfung die Grundimmunisierung abgeschlossen ist, auch wenn es formal eine Auffrischung ist. Es geht einfach darum, dass man drei Mal mit dem Virus Kontakt gehabt haben muss, erst dann hat man hoffentlich eine Zeitlang eine Ruhe. Wie lange, wissen wir jetzt aber noch nicht."
Auf Englisch wird die Auffrischung auch Booster genannt: Das Immunsystem bekommt also einen "Schub".
Wann brauche ich meinen Booster?
Für ein gültiges "G" im Grünen Pass muss man sich neun Monate nach der Zweitimpfung die Auffrischung holen: Ab 6. Dezember beträgt die Gültigkeit des Impfnachweises nur noch 270 Tage. Das bedeutet für all jene, deren Zweitstich bereits neun Monate oder länger zurückliegt, dass sie bis 6. Dezember ihren Drittstich brauchen.
Wann wirkt der Booster?
Die Booster-Impfung schützt laut israelischen Daten schon nach einer guten Woche.
Für welchen Impfstoff soll ich mich bei der Drittimpfung entscheiden?
Laut einer Studie erzielte der sogenannte heterologe Drittstich eine besonders gute Immunantwort: wenn also auf zwei Biontech-Impfungen eine mit Moderna erfolgte bzw. auf zwei Moderna-Impfungen eine mit Biontech. Allerdings beziehen sich diese Daten noch auf den Moderna-Impfstoff mit 100 Mikrogramm mRNA pro Impfdosis, derzeit wird in Österreich der Moderna-Booster mit halber Dosis, also 50 Mikrogramm mRNA verimpft. So reichte der Konzern seinen Antrag auf Zulassung auch bei der EMA ein. Der Unterschied zwischen 3 Mal Biontech bzw. 2 mal Biontech und 1/2 Dosis Moderna dürfte laut Experten nicht sehr hoch sein.
Ganz generell werden für die dritte Impfung mRNA-Impfstoffe empfohlen. In Österreich soll bevorzugt der gleiche Impfstoff wie für die vorhergehenden Immunisierungen eingesetzt werden: Ein Wechsel steht aber jedem frei. Das Vakzin von Moderna soll nur für Über-30-Jährige zur Auffrischung verwendet werden.
Muss ich mit starken Impfreaktionen rechnen?
Generell zeigen Studien, dass eine von vier Personen milde Symptome nach einer Covid-Impfung bekommt. Meist handelt es sich um Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Schmerzen an der Impfstelle. Die israelische Booster-Studie zeigte (hier zum Nachlesen), dass die zu erwartenden Impfreaktionen mit jenen der zweiten Impfung vergleichbar waren.
88 Prozent hatten sich in den Tagen nach der dritten Impfung ähnlich oder besser als nach der zweiten Impfung gefühlt.
Manche Menschen würden die dritte Impfung sogar besser vertragen als die zweite, zeigten Folge-Studien.
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