Welche Branche bei Forschung und Entwicklung in Führung liegt
Die heimischen börsennotierten Unternehmen mit den höchsten F&E-Ausgaben haben im letzten Jahr 6,1 Prozent ihrer Umsätze in Forschung und Entwicklung investiert. Damit wurden insgesamt fast ein Viertel (23 Prozent) mehr investiert als im Jahr davor. Gemessen am Umsatz gingen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung leicht um 0,3 Prozent zurück.
IT-Branche als Top-Investor
An der Spitzen in Sachen in Sachen Innovationsforschung ist hierzulande die IT-Branche. Jeder sechste Euro wird in Forschung und Entwicklung investiert. Damit investieren österreichische Technologieunternehmen einen deutlich größeren Teil ihrer Umsätze in Forschung und Entwicklung (16,9 %) als internationale Player (8,9 %). Weltweit ist die Pharma- und Biotech-Branche Vorreiter bei der F&E-Intensität: Rund 16 Prozent der Umsätze werden in Innovation gesteckt.
„Österreichische Technologiebetriebe haben es in vielen Nischen bis an die Weltspitze geschafft – und das ist vor allem einer vorausschauenden Investitionsstrategie zu verdanken“, so Reimoser.
Heimischer Spitzenreiter waren 2021 der Technologiekonzern ams OSRAM: Das Unternehmen mit Sitz in der Steiermark investierte 642 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung – und damit dreimal so viel wie der IoT-Spezialist Kontron (211 Mio. Euro), der am zweitstärksten in Innovation investiert hat. Dicht dahinter auf den Rängen drei und vier folgen AT&S (181 Mio. Euro) und die voestalpine (174 Mio. Euro).
Gemessen am Anteil der F&E-Ausgaben am Umsatz hat hingegen der österreichische Biotech-Konzern Marinomed die Nase vorne: Das Unternehmen gab 2021 fast 65 Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung aus. Auf Platz zwei folgt Fabasoft (28,3 Prozent), auf Rang drei Kapsch TrafficCom (16,1 Prozent).
Europäischer Durchschnitt
Mit 6,1 Prozent F&E-Intensität liegen die heimischen Top-Betriebe im europäischen Durchschnitt. Am Kontinent wurden im vergangenen Jahr genau sechs Prozent der Umsätze in Forschung und Entwicklung investiert. Das ist etwas weniger als im Jahr davor (-0,4 Prozent). In den USA, wo die F&E-Intensität bei 8,2 Prozent liegt, gab es einen leichten Rückgang (-0,6 Prozent) zu verzeichnen.
Ein leichtes Plus gab es auf den asiatischen Märkten: In China stiegen etwa die Investitionen um 0,3 Prozent. Dort ist die F&E-Intensität jedoch deutlich niedriger als in anderen Weltregionen und lag zuletzt bei 3,9 Prozent. In Deutschland lag die F&E-Intensität bei 6,4 Prozent (-0,4%).
F&E als Schlüssel für künftige Herausforderungen
„Insgesamt steht Österreich damit auch im internationalen Vergleich gut da. Das ist wichtig, denn Innovation wird der Schlüssel dafür sein, um die aktuellen Herausforderungen rund um Klimawandel und Energiekrise langfristig in den Griff zu bekommen“, so Reimoser.
Für die Studie des Beratungsunternehmens EY wurde die Forschungs- und Entwicklungsintensität der 30 börsennotierten Unternehmen in Österreich und der 500 börsennotierten Unternehmen weltweit mit den höchsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung analysiert.
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