WEB Windenergie mit mehr Gewinn trotz Produktionsrückgangs
Die österreichischen Windkraftpioniere WEB aus Pfaffenschlag im Waldviertel haben ihren Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr von 106 auf 113,6 Millionen Euro gesteigert. Der Gewinn stieg von 15,5 auf 17,1 Millionen Euro. Zwar ging die Produktion wegen wenig Wind im Großteil des Jahres um 8 Prozent auf 1,2 Terawattstunden (TWh) zurück, das wurde aber durch die gestiegenen Strompreise mehr als kompensiert.
Eine Herausforderung für den Windkraftausbau sieht man bei WEB in den fehlenden Flächenwidmungen und den langen Genehmigungsverfahren. Zwar hat das Unternehmen in Österreich heuer schon sieben neue Windräder in Betrieb genommen, weitere 25 hängen aber in den Verfahren fest. Nur mit Repowering, also dem Ersatz alter Anlagen durch neue, sind die Ökostrom-Ausbauziele 2030 aber nicht zu erreichen, ist man bei WEB überzeugt.
Bürgerbeteiligung
Die Akzeptanz bei der Bevölkerung kann laut Erfahrung der WEB deutlich erhöht werden, wenn diese die Möglichkeit bekommt, sich an den neu entstehenden Projekten zu beteiligen.
Aber auch die Eigentümerstruktur der WEB gibt dem Unternehmen Glaubwürdigkeit, glaubt Finanzvorstand Michael Trcka im Gespräch mit dem KURIER. Denn die WEB ist zwar eine Aktiengesellschaft, aber nicht an der Börse notiert. Das Unternehmen gehört als Publikumsgesellschaft mehr als 5.500 Personen, die größten Anteilseigner halten etwa drei Prozent. Wer Aktien des Unternehmens kaufen oder verkaufen will, kann das auf einer firmeneigenen Online-Plattform tun. Die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr soll 2,1 Euro je Aktie betragen.
Umgerechnet auf durchschnittliche Haushalte produziert die WEB mit einer Erzeugungskapazität von 574 Megawatt jährlich Strom für 930.000 Menschen. Knapp 40 Prozent davon in Österreich, weitere 40 Prozent in weiteren europäischen Ländern und ein Fünftel in Nordamerika. Dabei baut und betreibt das Unternehmen nicht nur Windräder, sondern auch PV-Anlagen und drei kleinere Wasserkraftwerke.
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