Der große Durchbruch war schon im Herbst erzielt worden, nachdem sich die deutsche Regierung kompromissbereit gezeigt hatte. Nach dem grünen Licht des EU-Rates ist diese Regelung dann also spätestens ab dem Frühsommer auch für Österreich gültig – als eine EU-Verordnung muss sie auch erst gar nicht mehr in ein nationales Gesetz gegossen werden.
In allen EU-Staaten gilt dann die Vorgabe sofort. Ein endgültiges Stoppschild für E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe, die kein CO2 ausstoßen, gibt es hingegen nicht. Doch dass sie sich gegenüber E-Auto durchsetzen, gilt als ausgeschlossen. Zu teuer, zu ineffizient, sagen die Gegner der synthetischen Kraftstoffe. Nach Schätzungen des deutschen ADAC würde ein Liter derzeit mindestens 2,30 Euro kosten.
Zwischenetappe
Und schon jetzt fahren E-Autos mir einer Batterieladung im Schnitt fünf Mal so weit wie mit einer Tankladung synthetischer Kraftstoffe mit Verbrennermotor. Mit dem Verbot soll das Ziel erreicht werden, dass Europa bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral wird – also nicht mehr Treibhausgase ausstößt als wieder gespeichert werden.
Aber es gibt noch eine Zwischenetappe: Schon bis 2030 sollen klimaschädliche Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent sinken. Das bedeutet auch für Pkw weiter sinkende Abgaswerte. Die Autoindustrie hat indes längst damit begonnen, sich auf die neuen Zeiten einzustellen: Fast alle europäischen Hersteller haben angekündigt, spätestens ab 2030 bei ihren neuen Modellen nur noch E-Autos auf den Markt zu bringen.
Lastwägen mit Verbrennungsmotoren weiter zugelassen
Lastwägen mit Verbrennungsmotoren sollen unterdessen in Europa auch nach 2035 noch zugelassen werden können. Ein möglicher Ausstieg für neue Fahrzeuge könnte aber ab 2040 erfolgen. Einen entsprechenden Gesetzesvorschlag will die EU-Kommission am Dienstag vorlegen. Auch Lkw und Busse sollen mit ihren Emissionen nicht mehr zum Klimawandel beitragen. Die Mehrheit der neuen Großfahrzeuge soll dann Wasserstoff oder batterieelektrisch angetrieben werden. E-Fuels sollen dem Vernehmen nach nur für Spezialbereiche wie etwa die Feuerwehr vorgesehen sein. Größte Sorge der Industrie dabei ist noch: Werden rechtzeitig genügend Ladesäulen und Wasserstofftankstellen zur Verfügung stehen?
Auch die heimische Transportwirtschaft sieht das geplante Verbot bei Lkw kritisch: „Es kommt alles etwas schnell momentan“, sagt Obmann Alexander Klacska. Denn schon ab 2025 (für Pkw, 2027 für Lkw) soll die neue, verschärfte Abgasnorm Euro 7 gelten. Für schwere Nutzfahrzeuge soll sich dadurch der Preis im Schnitt um 2.700 Euro erhöhen.
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