Warum Diesel-Lkw auch nach dem Verbrenner-Aus 2035 noch fahren dürfen

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Unveröffentlichte EU-Dokumente weisen mangels grüner Lkw-Alternativen darauf hin

Lkw mit Verbrennungsmotoren sollen, anders als bei Pkw, laut einem Medienbericht in der EU auch nach 2035 noch zugelassen werden können. Ein möglicher Ausstieg würde frühestens 2040 erfolgen, wie aus einem internen Dokument der Kommission zur Überarbeitung der CO2-Flottengrenzwerten für schwere Nutzfahrzeuge hervorgeht.

Laut der EU-Onlinegazette Euractiv sollen die Vorschläge der EU-Kommission am 14. Februar veröffentlicht werden. Das nun durchgesickerte Dokument lässt die Ziele für die Verringerung der CO2-Emissionen bis 2029 unverändert. Für die Zeit danach seien noch keine genauen Zahlen festgelegt, so der Bericht.

Aber: Der Vorschlag definiert offenbar drei „Berichtszeiträume“ mit noch zu definierenden Emissionsreduktionszielen für die Zeit von 2030 bis 2034, 2035 bis 2039 und ab 2040. Demnach würde ein potenzielles Emissionsreduktionsziel von 100 Prozent, was einem Verbot neuer Diesel-Lkw gleichkäme, frühestens für 2040 festgelegt werden – „wenn es überhaupt käme“, heißt es in dem Bericht.

Ein solches Enddatum für neue Verbrenner-Lkw und -Busse hatten die Benelux-Länder und Dänemark noch vor rund zwei Wochen in einem Schreiben an die EU gefordert.

Wobei: Das Verbrenner-Aus bei Pkw im Jahr 2035 (eigentlich geht es darin um eine Reduktion der CO2-Emissionen um 100 Prozent) wurde noch mit der Nutzungsdauer der Pkw begründet: Wenn der Pkw-Bestand im Jahr 2050 emissionsfrei sein soll, müssen bei der durchschnittlichen Pkw-Nutzungsdauer von 18 Jahren (laut einer Studie der ETH Zürich) mit einem gewissen Vorlauf die Neuzulassungen von Verbrenner-Pkw gestoppt werden.

Sollte der Entwurf für die Lkw zutreffen und neue Diesel bis mindestens 2040 zugelassen werden dürfen, würde das Nutzungsdauer-Argument hier nicht angewendet werden, was bereits heftig kritisiert wird. Denn ein durchschnittlicher Lkw hat ebenfalls eine Lebensdauer von rund 18 Jahren.

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