Mit einfachen Mitteln Stromkosten sparen
Strom wird teurer. In der Ost-Region haben einige große Versorger kürzlich Preiserhöhungen angekündigt. Konsumenten mit einem durchschnittlichen Verbrauch entstehen dadurch Mehrkosten von etwa 13 Euro pro Monat. Die hohen Energiekosten treiben die Inflation - im November lag sie laut Schnellschätzung der Statistik Austria bei 4,3 Prozent.
Die aktuelle Verteuerung geht auf Entwicklungen auf den internationalen Energiemärkten zurück. Aber auch längerfristig ist eher nicht mit sinkenden Strompreisen zu rechnen, denn der Strukturwandel des Systems, also Ökostrom- und Netzausbau, muss auf die eine oder andere Art finanziert werden. Private Haushalte können ihre Stromkosten aber teilweise schon mit einfachen Mitteln senken.
Am einfachsten sinkt die Stromrechnung, wenn man weniger verbraucht. Das ist neben dem Börserl auch gut für das Klima.
- Heimliche Stromfresser
Viele Elektrogeräte bleiben nach dem Ausschalten im Standby-Modus. Das mag bequem sein, der ungenutzte Verbrauch läppert sich aber. Ist beispielsweise ein Fernseher täglich 20 Stunden auf Standby, zahlt man dafür im gesamten Jahr etwa 18 Euro, rechnet der Energiekonzern Verbund vor.
Achtung: Ladegeräte sollten nach der Benützung abgesteckt werden, sonst verbrauchen sie weiterhin Strom. Um nicht jedes Gerät einzeln abschalten zu müssen, kann man zum Beispiel auf Verteilerstecker mit Schalter zurückgreifen.
Auch bei der Beleuchtung lässt sich Strom sparen. Moderne Leuchtmittel wie LED-Lampen verbrauchen nur etwa ein Zehntel der Energie einer herkömmlichen Glühbirne. Sie sind zwar teurer in der Anschaffung, dafür halten sie meist auch länger.
- Haushaltsgeräte optimieren
In der Küche wird viel Haushaltsenergie verbraucht. Um möglichst Strom zu sparen, sollten einige Punkte beachtet werden: Benutzen Sie zu den Herdplatten passende Topfgrößen und Deckel. Kleingeräte wie Wasserkocher und Mikrowellen sind generell sparsamer als große.
Der Kühlschrank sollte nach Möglichkeit nicht direkt neben Wärmequellen wie Heizkörpern oder Herd stehen. Um einen effizienten Betrieb zu ermöglichen, muss der Gefrierteil des Kühlschranks mindestens ein Mal pro Jahr abgetaut werden. Bevor Sie Essen in den Kühlschrank stellen, lassen sie es auskühlen. Beim Geschirrspüler sollte die maximale Beladungsmenge ausgenutzt werden.
Wenn Sie Haushaltsgeräte ersetzen, achten Sie dabei auf die Energie-Effizienzklasse. Moderne Kühlschranke der Effizienzklasse A brauchen nur etwa halb so viel Strom wie ältere Modelle, bei Geschirrspülern entspricht die Einsparung etwa 30 Prozent.
Anbieter wechseln
Neben den Möglichkeiten, Strom zu sparen, kann man seine Kosten natürlich auch durch den Wechsel zu einem günstigeren Anbieter senken. Im Internet gibt es dafür viele Vergleichsrechner (u.a. den der E-Control, der Post oder die Plattform „durchblicker“), dabei sind aber einige Punkte zu beachten.
- Daten richtig eingeben
Um ein realistisches Angebot zu bekommen, müssen Sie neben Ihrer Postleitzahl auch den Vorjahresverbrauch eingeben. Diesen finden Sie auf der letzten Jahresabrechnung. Hier können Sie meist auch weitere Präferenzen angeben, beispielsweise ob Sie Ökostrom oder die Rechnung für Strom- und Netzkosten aus eine Hand wollen.
- Art des Tarifs
Grundsätzlich gibt es Tarife mit und ohne Preisgarantie. Willkürlich verteuern können die Versorger ihre Preise aber auf keinen Fall. Anhebungen müssen schriftlich angekündigt und gelten als Grund, den Vertrag zu kündigen.
Außerdem gibt es sogenannte „Floating-Tarife“, die automatisch mit den Preisen am Großmarkt schwanken. Im Jahr 2020 konnte man sich damit viel sparen, heuer wurde es hingegen teuer.
- Einmalige Wechselrabatte
Viele Anbieter locken Kunden mit einem Preisnachlass im ersten Jahr. Diese Wechselrabatte machen oft den Großteil der Preisersparnis aus. Die Rechnung kann dann im Folgejahr also deutlich höher sein. Wer sich für einen einmalig reduzierten Tarif entscheidet, sollte prüfen, ob es eine mehrjährige Vertragsbindung gibt, um gegebenenfalls wieder Anbieter wechseln zu können.
- Vergleichsplattform oder Wechseldienstleister
Wer sich nicht jedes Jahr darum kümmern will, kann einen Wechseldienstleister (wie zum Beispiel Energy Hero, Wechselpilot) beauftragen. Diese Unternehmen suchen jedes Jahr den günstigsten Tarif und kümmern sich um den Wechsel. Dafür zahlt man allerdings eine Gebühr.
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