Spanische Hofreitschule: Verfahren wegen Privat-Lipizzaner eingestellt
Nach dem angeblichen Skandal um die Ausbildung eines privaten Pferdes in der Spanischen Hofreitschule, das der Tochter des früheren Aufsichtsratchefs Johann Marihart gehörte, hat die Staatsanwaltschaft Wien nun einen rechtlichen Schlussstrich gezogen. Sie hat das Ermittlungsverfahren gegen Marihart, Ex-Geschäftsführerin Elisabeth Gürtler und Co-Geschäftsführer Erwin Klissenbauer eingestellt. Das bestätigte Nina Bussek von der Staatsanwaltschaft Wien dem KURIER.
Laut Wiener Anklagebehörde haben sich weder der Verdacht der Bestimmung zur Untreue noch ein Nachweis der Bestimmung zu einem wissentlichen Befugnismissbrauch ergeben.
„Die Einstellung erfolgte, weil kein tatsächlicher Grund zu einer weiteren Verfolgung besteht“, heißt es in dem Einstellungsbeschluss.
Pferd zurückgekauft
Die Tochter von Marihart hatte 2013 den Lipizzanerhengst „Maestoso Fantasca-67“ für 12.000 Euro von der Spanischen Hofreitschule erworben und im Schulungszentrum Heldenberg in Niederösterreich gegen eine monatliche Gebühr in Höhe von 1.200 Euro eingestellt. Zugleich soll das Pferd von Bereitern der Hofreitschule ausgebildet und in den regulären Betrieb der Hofreitschule aufgenommen worden sein. Das behauptete der frühere Erste Oberbereiter Klaus Krzisch in einer Anzeige vom November 2021. Außerdem soll die Hofreitschule die Kosten für den Beschlag und den Tierarzt übernommen haben.
Von 2018 bis 2020 sei der Hengst bei mehr als 120 Aufführungen eingesetzt worden. Der Ex-Oberbereiter hatte deshalb Marihart, Gürtler und Klissenbauer wegen des Verdachts der Untreue angezeigt.
Ende November 2022 hat die Hofreitschule den Hengst mithilfe der Finanzprokuratur, der Anwaltskanzlei der Republik, zurückgekauft.
Der Kaufpreis (12.000 Euro) entsprach dem ursprünglichen Verkaufspreis im Jahr 2013.K.M., D.S.
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