Nach Skandal: Spanische Hofreitschule kauft "Marihart-Hengst" zurück

Nach Skandal: Spanische Hofreitschule kauft "Marihart-Hengst" zurück
Die Finanzprokuratur, die Anwaltskanzlei der Republik, war beauftragt worden, "rechtlich an einer Bereinigung der zivilrechtlichen Ansprüche mitzuwirken".

Nach dem mutmaßlichen Skandal um die Ausbildung eines privaten Pferdes, das der Tochter des früheren Aufsichtsratchefs Johann Marihart gehörte, hat Spanische Hofreitschule nun einen Schlussstrich gezogen. Auf Grundlage eines Sachverständigengutachtens mit Kaufvertrag vom 30. November 2022 wurde der Hengst Maestoso Fantasca-67 zurückgekauft, so die Hofreitschule.

"Der Kaufpreis von 12.000 Euro entspricht betragsmäßig dem Verkaufspreis im Jahr 2013 und bewegt sich im unteren Bereich der Bandbreite eines von einem Sachverständigen bewerteten Verkaufspreises", heißt es in einer Aussendung.

Der 2008 geborene Zuchthengst sei bereits in jungen Jahren wie auch viele andere Zuchtpferde im Gestüt Piber bei der Selektion der Junghengste ausgemustert worden, weil zu erwarten war, dass dieser weder den Ansprüchen als zukünftiger Zuchthengst noch zur zukünftigen Verwendung in den Vorstellungen der Spanischen Hofreitschule entsprechen werde.

Kritik des Rechnungshofes

"Im Jahr 2013 wurde er nach monatelanger Feilbietung im Internet an die Tochter des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden gegen Zahlung eines Kaufpreises von 12.000 Euro veräußert. Gleichzeitig war für den Hengst gemäß der damaligen Geschäftsstrategie, die Geschäftstätigkeit auf einen Einstellbetrieb zu erstrecken, ein Pferdeeinstellungsvertrag abgeschlossen worden. Da sich in der Folge herausstellte, dass der Hengst doch für den Einsatz in der Spanischen Hofreitschule geeignet ist, wurde er ausgebildet und kam bis dato in 182 Vorstellungen zum Einsatz", heißt es weiter.

Der Kritik des Rechnungshofes im Jahr 2021 an dem Umgang mit dem Hengst sein von der Spanischen Hofreitschule mit einem Nachtrag zum Pferdeeinstellungsvertrag Rechnung getragen worden.

Und weiter heißt es: "Die Finanzprokuratur, die Anwaltskanzlei der Republik, war im Frühjahr 2022 gemeinsam von der Spanischen Hofreitschule und der Eigentümerin Republik Österreich (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Tourismus) beauftragt worden, rechtlich an einer allseitigen sachgerechten Bereinigung der zivilrechtlichen Ansprüche mitzuwirken. Das nun vorliegende Wertgutachten eines Pferdesachverständigen war eine wichtige Grundlage für den Rückkauf des Hengstes."

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