Schulden-Rückkauf bis Dienstag verlängert

Griechenland will Gläubiger um zusätzliche Gebote bitten.

Gut gelaufen“ ist der Anleiherückkauf nach Meinung des griechischen Regierungschefs Antonis Samaras. Auch wenn Zahlen noch nicht im Detail bekannt sind, dürfte Athen sein Ziel, den Schuldenberg auf einen Schlag um 20 Mrd. Euro schrumpfen zu lassen, so gut wie erreicht haben. Das Land hat zu diesem Zweck mit zehn Milliarden Euro aus dem europäischen Rettungsfonds EFSF etwa 30 Milliarden Euro an alten Staatsanleihen zurückgekauft (mehr dazu: HIER).

Am Sonntagabend wurde dann Pläne bekannt, wonach im krisengeschüttelten Griechenland darüber nachgedacht werde, den Schulden-Rückkauf für kurze Zeit zu verlängern. Bis Dienstag will das Euro-Land nun die Gläubiger um zusätzliche Gebote bitten, teilte die Schuldenagentur des Landes am Montag mit.

Wie die griechische Zeitung Ta Nea berichtete, seien der Regierung bis Freitag "nur" Anleihen im Wert von 26 bis 27 Mrd. Euro angeboten worden. Da dies unter der angestrebten Marke von 30 Mrd. Euro liegt, will die Regierung die Bücher nun noch einmal öffnen, um die fehlenden drei bis vier Mrd. Euro auch noch einzuspielen.

Bedingung für Milliardenhilfe erfüllt

Athen hat nun bis zum 13. Dezember Zeit, das Verfahren abzuschließen. Dann will die Eurogruppe bei einem Sondertreffen unmittelbar vor Beginn des EU-Gipfels voraussichtlich Hilfen an Athen von insgesamt knapp 44 Milliarden Euro endgültig freigeben. Dabei hat der Internationale Währungsfonds (IWF) als Geldgeber einen abgeschlossenen, erfolgreichen Schuldenrückkauf Athens zur Voraussetzung für die Auszahlung weiterer Kreditraten gemacht.

Das Rückkaufprogramm richtete sich ausschließlich an private Gläubiger des griechischen Staats. Athen hatte den Haltern verschiedener Staatspapiere mit langen Laufzeiten Angebote zwischen 30 und 40 Prozent des ursprünglichen Werts gemacht. Wegen der dramatischen Schuldenkrise waren die Staatsanleihen rasant im Wert gefallen. Nehmen die Gläubiger das Angebot an, sind sie die problematischen Papiere los. Sie müssen dafür aber - abhängig davon, zu welchen Konditionen sie eingestiegen sind - gegebenenfalls Verluste hinnehmen.

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