Schlosser und Tischler gesucht
Fast ein Viertel der österreichischen Klein- und Mittelunternehmer wollen sich in den kommenden fünf Jahren aus ihrem Geschäft zurückziehen. Das sind knapp 80.000 Betriebe. Bei rund einem Fünftel davon, also bei 16.000 Unternehmen, ist laut einer brandaktuellen Studie der Österreichischen Notariatskammer aber kein Nachfolger da.
Die „Hofübergabe“ ist nicht nur für diese Betriebe eine Herausforderung, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Denn von diesen Unternehmen hängen Mitarbeiter, Zulieferer und Kunden ab.
Gemeinsam mit SERVUS TV sucht der KURIER daher in einer fünfteiligen Serie Unternehmens-Nachfolger. Gerade und besonders in Zeiten wie diesen. Interessenten wenden sich bitte an wirtschaft@kurier.at oder nachfolger@servusTV.com
Schlosserei Metallbau Krammer GmbH, Rottenmann
Bereits in der dritten Generation betreibt Wolfgang Krammer die Schlosserei in der Steiermark. Gegründet wurde das Unternehmen 1897 von seinem Großvater. 2002 übersiedelte die Firma aus dem Ortskern an einen größeren, modernen Standort mit naher Anbindung an die Autobahn.
Die Nachfolger: Krammer Metallbau
Das ermöglichte es, größere Aufträge zu übernehmen. Neben Industriekunden zählen auch gewerbliche, private und die öffentliche Hand zu den Auftraggebern.
Die Firma hat sechs Mitarbeiter in der Werkstatt, neben dem Chef zwei weitere Techniker sowie eine Bürokraft. Zusammen erwirtschaften sie einen Jahresumsatz von 1,2 Millionen Euro.
Die Kurzarbeit im Zuge der Corona-Krise ist inzwischen wieder beendet. Der Verkaufspreis inklusive Maschinenpark beträgt 750.000 Euro. Der Mietvertrag für den Standort kann übernommen werden. Ein Nachfolger sollte hohe Qualitätsansprüche und viel Motivation mitbringen, denn der gute Ruf des Betriebs soll gewahrt werden.
Friedrich Hoffmann & Sohn GmbH, Wien
Als Theodor Maier den Betrieb im 15. Wiener Gemeindebezirk vor etwa 40 Jahren übernahm, entschloss er sich, den Namen des Gründers zu behalten. Das Unternehmen ist auf Türen und Parkett spezialisiert. Bei Hoffmann & Sohn wird Wert auf die kompetente Beratung der Kunden gelegt, auch, um sich von der Konkurrenz durch große Baumärkte abzuheben.
Die Nachfolger: Hoffmann und Sohn Holzhandel
Das Unternehmen hat fünf Angestellte, davon eine Bürokraft. Zur Montage wird seit Jahren mit denselben Subunternehmern zusammengearbeitet. Die Kurzarbeit im Zuge der Corona-Krise wurde nach nur einem Monat wieder beendet.
Für Theodor Maier muss ein möglicher Nachfolger vor allem einen guten Draht zu seinen Mitarbeitern haben. Zu Jahresumsatz und Ablösesumme wollte er sich nicht äußern. Der Mietvertrag für das Eckgeschäft mit Showroom und Lagern kann übernommen werden.
Dorfwirt Weinstabl, Heidenreichstein
Anfang der 1980er Jahre hat Aloisia Weinstabl zusammen mit ihrem Ehemann Josef den Gasthof ihrer Familie im Waldviertel übernommen. Nachdem das 1800 errichtete Haus im Jahr 2006 einem Großbrand zum Opfer fiel, bauten es die Weinstabls neu auf.
Die Nachfolger: Dorfwirt Weinstabl
Die gesamte Liegenschaft hat etwa 2.000 Quadratmeter Nutzfläche und umfasst neben Schank, Gastraum und Extrazimmer auch 17 barrierefrei zugängliche Gästezimmer und vier Apartments. Außerdem gibt es einen Frühstücksraum, einen Wintergarten und einen kleinen Wellnessbereich.
Der Jahresumsatz ist stark von den Öffnungszeiten abhängig und lag zuletzt bei 150.000 Euro, allerdings ohne Abendbetrieb. Verkaufen möchten die Weinstabls das Haus nicht. Einem neuen Betreiber würden sie es um etwa 3.000 Euro pro Monat verpachten.
Im Fernsehen.
„Die Nachfolger – Mein Betrieb wird dein Betrieb“,
am Donnerstag, 29.10.,
um 21.10 Uhr, bei Servus TV
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