Ein anderes Bild zeigt sich etwa in Deutschland, wo Kohle noch eine wichtige Rolle in der Stromproduktion einnimmt. Je nachdem, wie ergiebig die Windkraft ist, kommt ein Viertel bis ein Drittel des Stroms aus Kohlekraftwerken. Insgesamt wird etwa ein Fünftel des deutschen Energiebedarfs mit Kohle gedeckt.
Prognose
Die gute Nachricht aus Sicht des Klimaschutzes ist: Die Nachfrage soll in den kommenden Jahren zumindest leicht abnehmen. Denn der Ausbau erneuerbarer Energieträger verdrängt die Kohleverstromung. Allerdings soll der weltweite Verbrauch laut Prognose der IEA zumindest bis 2026 bei mehr als 8 Milliarden Tonnen pro Jahr liegen. Um die Klimaziele zu erreichen, müsste er aber deutlich schneller sinken.
Relativ eindeutig ist der Trend bereits in Europa und den USA, in Asien spielt der Energieträger aber noch eine deutlich wichtigere Rolle. Etwa 70 Prozent der globalen Kohleproduktion finden in China, Indien und Indonesien statt, auf China entfällt auch etwa die Hälfte des weltweiten Verbrauchs.
Allerdings findet auch die Hälfte des weltweiten Erneuerbaren-Ausbaus in China statt. Wie viel Kohle verbrannt wird, wird sich laut der IEA im Wesentlichen daran entscheiden, wie viel billigerer Strom aus erneuerbaren Quellen wie Windkraft und Photovoltaik zur Verfügung steht.
Bis 2030 könnte der weltweite Ökostromanteil nach Prognose der IEA von derzeit 30 auf 50 Prozent steigen. Dass der Austausch fossiler Energieträger trotz des in manchen Regionen ambitionierten Erneuerbaren-Ausbaus nicht schneller geschieht, liegt maßgeblich daran, dass insbesondere in Schwellenländern der Energiebedarf insgesamt steigt. Die IEA fordert deswegen nicht nur vermehrte Anstrengungen beim Ökostrom-Ausbau, sondern auch Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz.
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