Windkraft: Zwei Prozent der Landesfläche für Strom-Jahresverbrauch

Kräne heben einen Rotor zur Montage auf den Turm einer Windkraftanlage
Auf zwei Prozent der österreichischen Fläche könnte pro Jahr mehr Strom aus Windkraft gewonnen werden, als landesweit verbraucht wird. Gemäß der Berechnung des Branchenverbands IG Windkraft könnten 99 Prozent davon weiterhin etwa landwirtschaftlich verwendet werden, denn versiegelt werden müssten nur die Fundamente.
Geeignet für die Nutzung von Windkraft wären demnach etwas mehr als drei Prozent der Landesfläche, bisher würden nur 0,2 Prozent dafür genutzt. Das Potenzial ist allerdings sehr ungleich verteilt.
Laut Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, müssten zwar Windräder in allen Bundesländern errichtet werden, „der Löwenanteil des Windstroms wird aber in Niederösterreich, der Steiermark, dem Burgenland, in Kärnten und Oberösterreich erzeugt werden.“

Die Rotorblätter, die heutzutage in Österreich verbaut werden, sind etwa 80 Meter lang
Bis 2030 könnte die Produktion aus Windkraft laut dem Branchenverband auf 26 Terawattstunden knapp verdreifacht werden. Sie würde dann etwa ein Drittel des österreichischen Stromverbrauchs decken – vorausgesetzt die Flächen und Genehmigungen stehen ausreichend schnell zur Verfügung.
Offshore-Windparks brauchen Hafenflächen
Deutschland will bis 2032 zwei Prozent der Landesfläche für die Nutzung von Windkraft zur Verfügung stellen. Das Land setzt aber auch auf die vermehrte Nutzung von Windkraft am offenen Meer (Offshore, Anm.). Ganz ohne Bodenverbrauch geht aber auch das nicht, denn für Errichtung und Wartung werden laut einem deutschen Branchenverband 200 Hektar in Seehäfen benötigt.
"Die Seehäfen sind die zentralen Drehkreuze der Offshore-Windenergie", sagt dazu Karina Würtz, Geschäftsführerin der Stiftung Offshore-Windenergie. Bis zum Jahr 2045 sollen von Deutschland aus 7.000 solcher Anlagen gebaut werden.
Während Häfen in Dänemark und den Niederlanden in den vergangenen Jahren einen Teil des deutschen Marktes mit-bedient hätten, ist laut der Branchenvertretung nicht davon auszugehen, dass deren Kapazitäten insgesamt ausreichen werden.
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