Doch 2014 war der Traum von Windenergie geplatzt: Die Nachbargemeinde Großweikersdorf sprang ab, man hatte das Projekt gemeinsam aufziehen wollen. Und als das Land NÖ dann eine Zonierung vornahm, die Windräder nur mehr an ausgewiesenen Flächen erlaubte, musste man sich endgültig mit dem Aus abfinden.
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Ganz begraben hat ÖVP-Bürgermeister Hermann Pöschl das Vorhaben jedoch nie – und er nimmt jetzt, in seinem letzten Jahr als Bürgermeister, einen erneuten Anlauf. Das Land hat Flächen auf Gemeindegebiet für die Windkraft freigegeben. Am kommenden Sonntag findet daher eine Meinungsumfrage statt. Wer keine Zeit findet, kann sich auch am 27. oder 28.11. für oder gegen Windanlagen aussprechen.
Im Detail geht es um die Errichtung von bis zu sechs Rädern auf Gemeindegebiet; fünf in der Katastralgemeinde Stranzendorf, eines in Niederrußbach.
Große Hoffnung
„Die Stimmung gegenüber der Windkraft hat sich sehr zum Positiven verändert“, glaubt Pöschl fest an ein „Ja“ aus der Bevölkerung. Die Angebote der Betreiber seien gut, ein Strompreis von acht Cent werde von Ventureal in Aussicht gestellt. Wobei sich auch bereits eine Gegnerschaft in der Gemeinde formiert hat; die Diskussionen um das erste Projekt hatten Rußbach schlussendlich eine Bürgerliste im Gemeinderat beschert.
Rußbach ist mittlerweile die vierte Gemeinde im Weinviertel, die heuer über die Errichtung von Windrädern abstimmt: In Leitzersdorf (Bezirk Korneuburg) und Gaubitsch (Bezirk Mistelbach) sprachen sich die Bürger gegen die Windkraft aus. In beiden Gemeinden war es bereits die zweite Abstimmung dazu. Einzig in Sulz (Bezirk Gänserndorf) fand sich mit 61 Prozent eine Mehrheit.
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