Postenschacher bei Casinos Austria: Betriebsrat geht auf die Barrikaden

In der Casino-Causa geriet diese Woche einiges ins Rollen.
Die Politik soll "kein politisches Kleingeld auf dem Rücken unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wechseln".

Die Affäre um die mutmaßliche politische Postenschacherei bei den Casinos Austriia ruft nun auch den Betriebsrat auf den Plan. Er stellt fünf Forderungen, die der KURIER hier im Detail auflistet.

  • „Wir fordern unsere Kernaktionäre auf, ihren Streit zu beenden, eigene Interessen hintanzustellen und sich ausschließlich dem Wohl des Unternehmens zu widmen.“
     
  • „Wir fordern den Aufsichtsrat auf, sowohl seine Verantwortung für das Unternehmen als auch individuelle Verantwortungen wahrzunehmen und unser Unternehmen wieder in ruhigere Fahrwasser zu führen.“
     
  • „Wir fordern die Politik auf, für Aufklärung zu sorgen und kein politisches Kleingeld auf dem Rücken unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu wechseln.“
     
  • „Wir fordern die Justiz auf, möglichst rasch zu ermitteln und Verantwortungen klar festzumachen.“
     
  • „Wir ersuchen die Medien um eine faire Berichterstattung gegenüber unserem Unternehmen und darum, vermeintliche Schuld richtig zuzuordnen", heißt es in einer Aussendung von Manfred Schönbauer, Vorsitzender des Zentralbetriebsrats der Casinos Austria AG. „Mit unseren Forderungen verbinden wir die Hoffnung, den Wert unseres Unternehmens für die Gesellschaft, unsere Gäste, Kunden und Partner aber auch für unsere Eigentümer und vor allem für unsere leistungsbereiten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu wahren und erwarten ein verantwortungsvolles Agieren aller in diesem Sinne.“ 

Verdacht auf Absprachen mit FPÖ

Die Belegschaftsvertreter seien über die Vorgänge jedenfalls aufgebracht wie es in dem offenen Brief heißt:

"Wir möchten ganz klar betonen: Es sind ausschließlich Vorgänge außerhalb des Unternehmens, die derzeit die Justiz, die Medien und die öffentliche Diskussion beschäftigen. Casinos Austria und seine Mitarbeiter haben sich nichts zu Schulden kommen lassen! Sollte es tatsächlich Absprachen zwischen der FPÖ und Novomatic gegeben haben, sind diese auf dem Rücken und zu Lasten des Unternehmens passiert. Der Begriff „Casinos-Affäre“ ist somit grundlegend falsch und irreführend, führt aber zu einer äußerst dramatischen Gesamtsituation."

"Casinos-Affäre" irreführend

Laut Personalvertreter heißt es weiter: "Casinos Austria ist ein hervorragend funktionierender, heimischer Leitbetrieb, dessen erfolgreiches, wirtschaftliches Agieren ganz besonderen Grundsätzen, außerordentlichen Qualitätsansprüchen und strengsten Auflagen folgt. Der wirtschaftliche Erfolg, vor allem aber auch die weit über die Grenzen Österreichs hinaus reichende, ausgezeichnete Reputation sind in höchstem Ausmaß das Verdienst der 3.400 besonders qualifizierten Mitarbeiter in allen Bereichen in der gesamten Unternehmensgruppe. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben völlig zurecht keinerlei Verständnis dafür, dass unserem Unternehmen durch die in den Medien als „Casino-Affäre“  bezeichneten Vorkommnisse massiver Schaden zugefügt und es völlig zu Unrecht in Zusammenhang mit Verdacht auf Korruption und das Erkaufen politischen Wohlwollens gebracht wird."

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