OneCoin: Staatsanwalt ermittelt wegen Betrugsverdachts

OneCoin ist im Visier der Ermittler
Allein in Deutschland soll der Schaden zumindest 331 Millionen Euro betragen.

Viele mutmaßliche OneCoin-Investoren glauben noch immer an eine Verschwörung von Neidern. Doch damit müsste jetzt endgültig Schluss sein. Denn: Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt wegen Betrugsverdachts gegen sieben Personen. Klaus Pollmann, Sprecher der Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Mittwoch, dass seine Behörde gegen sieben Beschuldigte aus dem Umfeld der Digitalwährung ermittle. Der Vorwurf lautet auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug.

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet in ihrer Mittwoch-Ausgabe über die strafrechtlichen Verfolgungshandlungen. "Die Ermittler prüfen unter anderem, ob Anleger durch falsche Darstellungen imInternet und auf Verkaufsveranstaltungen veranlasst wurden, ihr Geld in die sogenannte Kryptowährung zu investieren", sagte Pollmann. "Außerdem werde wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Gesetz zur Beaufsichtigung von Zahlungsdienstleistungen ermittelt." Der Sprecher der Staatsanwaltschaft betonte, die Ermittlungen seien sehr komplex und schwierig. Deshalb könne das Verfahren sehr lange dauern.

Anleger, die in den Besitz von OneCoins kommen wollten, mussten nach Angaben der deutsche Bankenaufsicht BaFin Zahlungen auf wechselnde Bankkonten des Unternehmens IMS International Marketing Services in Greven überweisen. Von dort leitete die IMS die Gelder laut BaFin „im Auftrag von OneCoin LTD an Dritte insbesondere auch außerhalb Deutschlands weiter“. Der KURIER berichtete bereits darüber.

Verbot ausgesprochen

Die BaFin hatte bereits im April 2017 eine sofort vollziehbare Kontensperre über die Konten der IMS verhängt und verfügt das Finanztransfergeschäftmit Onecoin-Anlegern sofort einzustellen. Außerdem untersagte die BaFin der Onecoin Ltd in Dubai und der OneLife Network Ltd in Belize, Geschäfte mit Onecoins in Deutschland zu machen.

OneCoin wurde von der Bulgarin Ruja Ignatove gegründet.

Insgesamt hatte die IMS laut BaFin zwischen Dezember 2015 und Dezember 2016 rund 360 Millionen Euro angenommen. Davon lagen bei Verhängung der Kontensperre noch rund 29 Millionen Euro auf den Konten.

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