Millionenpleite eines heimischen Strom-Lieferanten

Millionenpleite eines heimischen Strom-Lieferanten
Pleiteursache ist laut Unternehmensangaben die Preisexplosion bei Strom. Wie viele Endkunden betroffen sind, ist unklar.

"Wir sind ein engagiertes Unternehmen aus Österreich und wir haben ein Ziel: Wir wollen unseren Kunden vernünftige Energiepreise zur Verfügung stellen. Mit unseren Kooperationspartnern können wir Sie in ganz Österreich auch persönlich betreuen und alle Fragen in einem persönlichen Gespräch auch bei Ihnen vor Ort klären", wirbt die McStrom GmbH für ihr Geschäftsmodell. Sie liefert in Österreich produzierten Strom an Endkunden, darunter sind eine Vielzahl privater Haushalte, Klein-, Mittel- und Großbetriebe sowie Gemeinden.

"Eingekauft wird der Strom bei einem großen Tiroler Energieunternehmen, diesbezüglich gab es Lieferverträge. Es kam jedoch in den letzten Monaten zu einer „Explosion“ der Großhandelspreise (Verachtfachung) und es geriet die Antragstellerin in massive Liquiditätsschwierigkeiten", zitiert der KSV1870 aus dem Konkursantrag der McStrom GmbH.

Heute, Montag, hat das erst 2015 gegründete Unternehmen McStrom GmbH mit Sitz in Graz ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Graz beantragt.

"Es entstanden beim Lieferanten hohe Verbindlichkeiten, welche die McStrom GmbH versuchte im Laufe der nächsten Monate abzubauen. Ein Zahlungsaufschub konnte jedoch nicht erreicht werden und kam es zu einer Auflösung der Lieferverträge", heißt es vom KSV1870 weiter.

Die Verbindlichkeiten werden mit 4,33 Millionen Euro beziffert, die Aktiva mit 1,23 Millionen Euro. Die Zahl der Gläubiger ist nicht nicht ganz klar. Es stellt sich die Frage, wie viele Endkunden von der Insolvenz am Ende tatsächlich betroffen sind. Das Unternehmen beschäftigt neun Mitarbeiter.

Ob eine zumindest kurzfristige Fortführung des Unternehmens ohne weiteren Ausfall für die Insolvenzgläubiger möglich ist, wird laut KSV1870 vom zu bestellenden Insolvenzverwalter zu beurteilen sein.

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