Millionenpleite eines Elektrounternehmens
"Im Jahr 2020 haben sich allerdings sechs ehemalige Mitarbeiter der Schuldnerin selbständig gemacht, die im Wesentlichen im Bereich Sicherheitstechnik gearbeitet haben, wodurch dieser Bereich bei der Schuldnerin zum Erliegen kam", heißt es im Konkursantrag. "Weiters musste die Schuldnerin einerseits coronabedingt Ausfälle von Schlüsselpersonal hinnehmen und Kapazitätsengpässe durch teureres Leasingpersonal auffüllen und andererseits massive Preissteigerungen bei den Rohmaterialen in Kauf nehmen, wodurch die erzielbaren Deckungsbeträge gesunken sind." Nachsatz: "Darüber hinaus konnten bei mehreren Bauvorhaben, darunter auch bei einigen größeren Projekten mit einem Auftragswert von über eine Millionen Euro nur geringe Deckungsbeiträge erzielt werden bzw. mussten zum Teil auch Verluste hingenommen werden."
Auch die Umsätze seien von 2020 auf 2021 von über mehr als acht Millionen Euro auf rund sieben Millionen Euro gesunken. Das negative Betriebsergebnis beträgt 483.000 Euro.
Die Rede ist von der Elektro Leitner GmbH mit Sitz in Enns. Das Unternehmen beschäftigt laut den Gläubigerschutzverbänden Creditreform, KSV1870 und AKV 48 Mitarbeiter. Ihre Arbeitsplätze gehen verloren.
Der Betrieb beschäftigt sich mit Elektroinstallationen bei Bauprojekten und Baugroßprojekten. Darüber hinaus betreibt er auch einen Elektroeinzelhandel sowie einen Elektro-Entstörservice.
"Eine Unternehmensfortführung ist nicht geplant, allenfalls werden einzelne Aufträge fertig abgewickelt werden", weiß Petra Wögerbauer vom KSV1870
Schulden und Vermögen
Die Passiva betragen laut Creditreform rund 2,822 Millionen Euro, davon entfallen 914.000 Euro auf Banken, 927.000 Euro auf Lieferanten, 785.000 Euro auf Rückstellungen und 508.000 Euro auf sonstige Verbindlichkeiten; die Aktiva werden mit 448.000 Euro beziffert, davon entfallen 187.000 Euro auf freie Kundenforderungen. Kundenforderungen in Höhe von 663.000 Euro sind an Banken verpfändet. Rund 290 Gläubiger sind vom Konkurs betroffen.
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