Millionenpleite eines bekannten Fensterherstellers

Millionenpleite eines bekannten Fensterherstellers
Das Unternehmen soll fortgeführt und saniert werden.

"Beste Beratung durch unsere Verkaufsberater, die durch ihr technisches Fachwissen und laufende Weiterbildung Ihre Wünsche vor Ort prüfen und individuelle Lösungen und Sonderwünsche möglich machen. Wir nennen das Beratung mit Herz, Hirn und Hausverstand. Qualitativ hochwertige Produkte zum fairen Preis: Handwerk gepaart mit moderner Technik, Design gepaart mit praktischem Nutzen und mit Liebe zum Detail. Damit Sie mit unseren Fenstern und Türen lange Freude haben.
Verlässliche und saubere Montage durch bestens geschultes und erfahrenes Fachpersonal sowie Top-Service auch Jahre nach dem Abschluss Ihres Auftrages", heißt es auf der Firmenhomepage. "Seit 1982 ist EKU Ihr verlässlicher Partner bei Hausbau und Sanierung. Wir setzen in allen Bereichen auf hauseigene Mitarbeiter. Unsere Fachkräfte in Verkaufsberatung, Produktion und Montage sind Experten auf ihrem Gebiet und stehen Ihnen mit ihrem Know-how freundlich und kompetent zur Seite."

Die Rede ist von der EKU GmbH mit Sitz in Wiener Neustadt. Sie hat am Landesgericht Wiener Neustadt einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt.  Das bestätigt Sabine Schnecker von Creditreform dem KURIER. 28 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Zwei Drittel des Umsatzes werden mit Privatkunden erwirtschaftet, der Rest mit Objektkunden wie Wohnbaugenossenschaften.

Auftragsrückgänge

"2018 kaufte die EKU Service GmbH eine Gesellschaft in Kärnten. Die Geschäftsverbindung mit dieser Schwestergesellschaft endete letztendlich mit hohem finanziellen Aufwand auch für die Antragstellerin. In den letzten Jahren wurden diese Altlasten bestmöglich bereinigt. 2023 erfolgte eine Umstellung des Profilsystems, und damit zusammenhängend eine Umstellung auf einen neuen Profillieferanten. Weiters wurde eine neue Branchensoftware implementiert. Diese Investitionen / Umstellungen lösten höhere Kosten bei der Antragstellerin als geplant aus. Darüber hinaus war die Produktivität in der Umstellungsphase länger negativ beeinflusst als angenommen", zititiert Creditreform aus dem Insolvenzantrag.

Und weiter heißt es: "Ab August 2023 war ein starker Rückgang der Auftragseingänge zu verzeichnen. Kumuliert per Ende Oktober 2023 stellt sich der Auftragseingang wie folgt dar: Im Privatkundenbereich rund minus sieben Prozent gegenüber dem Ist-Stand des Vorjahres 2022, bzw. minus 16 Prozent gegenüber dem Plan 2023. Im Objektbereich ist der Rückgang erheblich größer: minus 42 Prozent gegenüber 2022, bzw. minus 46 Prozent gegenüber dem Plan 2023.

Fortführung geplant

Die Antragstellerin wurde 1982 gegründet. 2015 erfolgte der Verkauf der Gesellschaft. Nunmehrige hundertprozentige Eigentümerin ist die EKU Service GmbhH. Das Unternehmen produziert am Standort Wiener Neustadt Kunststofffenster. Weiters betreibt das Unternehmen Handel mit Sonnen- und Insektenschutz sowie Hauseingangstüren aus Aluminium.

Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Verbindlichkeiten 1,762 Millionen Euro, der Bilanzverlust  358.800 Euro und der Verlustvortrag aus den Vorjahren 503.800 Euro. "Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes liegt nicht vor. Es wurde eine positive Fortbestehensprognose erstellt", heißt es im Lagebericht zur Bilanz 2022.

Die Passiva betragen aktuell rund 1,4 Millionen Euro.

Die Sanierung

"Es ist beabsichtigt, dass die Sanierungsplanquote in Höhe von 20 Prozent aus dem operativen Geschäft der Antragstellerin finanziert wird. Wie sich aus der Planrechnung ergibt, kann das Unternehmen der Antragstellerin positiv geführt werden. Ebenso erscheint die Erwirtschaftung der Quote und der Kosten des Verfahrens als möglich", heißt es weiter.

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