Millionenpleite eines bekannten Burger-Restaurants
„Jeden Tag: Frische und Vielfalt aus Tradition! Peter Pane Wien ist mehr als ein Burgergrill. Mehr als eine Bar. Es ist das Zusammenspiel aus Leidenschaft und Qualität. So bleibt unser tagtäglicher Anspruch, beste, regionale Zutaten mit einem Lächeln zu servieren. Es ist das junggebliebene Herz aus Tradition mit dem wir unseren Traum leben - Dich immer aufs Neue begeistern zu wollen und Dir besondere Momente zu schenken. Ob durch unnachahmliche Burger, frische Salate oder spritzige Cocktails: Peter Pane Wien ist das "Traumland" mit Qualitätsversprechen“, heißt es auf der Firmen-Homepage.
Die Rede ist von der Rainer Pastätter Restaurant GmbH mit Sitz in Schwaz, Tirol. Sie betreibt unter der Bezeichnung „Peter Pane“ ein Burger-Restaurant mittels Franchisevertrag in der Wiener Mariahilfer Straße 127. Sie hat laut Creditreform und KSV1870 ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. 32 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
Hintergrund zu den Eigentümern
"Im Frühjahr 2023 hat die Amiceus Holding GmbH & Co KG eine Beteiligung im Ausmaß von 25,1 Prozent an die Paniceus GmbH in Lübeck abgetreten. „Die Paniceus GmbH ist Patrick Junge zuzurechnen. Die Paniceus-Gruppe baute unter der Marke Peter Pane Burger-Restaurants auf, die sie teilweise im eigenen Namen, teilweise mit Franchise-Partnern führt. Einer dieser Franchise-Partner ist auch die Gruppe rund um Rainer Pastätter mit Restaurants nicht nur im Süden von Deutschland, sondern über die Rainer Pastätter Restaurant GmbH auch in Österreich“, heißt es im Antrag.
Pläne gescheitert
„Der Sitz der Rainer Pastätter Restaurant GmbH ist in Schwaz. Hier erfolgt – sofern es sich nicht um Angelegenheiten handelt, die die gesamte Gruppe betreffen und demnach aus dem zentralen Büro in Rosenheim erledigt werden – die kaufmännische und organisatorische Verwaltung einschließlich der Buchhaltung für die österreichischen Betriebsstätten. In Schwaz befindet sich demnach die zuständigkeitsbegründende Unternehmensleitung“, heißt es weiter.
Das bisher einzige Franchise-Restaurant in Österreich befindet sich in der Mariahilfer Straße 127, 1060 Wien. Ein weiteres Restaurant in Klagenfurt war angeblich in Planung, „scheiterte aber noch vor Eröffnung an einem Rechtsstreit mit dem Vermieter der Lokalität“.
Insolvenzursachen
„Obwohl mittlerweile die Gewinnzone erreicht wurde, fehlt es aktuell an der notwendigen Liquidität, um die Verbindlichkeiten, die sich in den Corona-Zeiten sowohl gegenüber Lieferanten als auch gegenüber Körperschaften aufgebaut haben und bisher durch verlängerte Fälligkeiten oder Ratenzahlungen reguliert waren, nun bedienen zu können“, schreibt das Unternehmen an das Gericht. „Die Liquiditäts-Planung wurde durch unerwartete Mehr-Kosten vor allem im Bereich der Energie und anderer Betriebsmittel belastet. Nun ist Zahlungsunfähigkeit eingetreten.“
Schulden und Vermögen
Das Anlagevermögen der Rainer Pastätter Restaurant GmbH hat einen Buchwert in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Es besteht aber hauptsächlich aus der festverbauten Restaurantausstattung, die angeblich ohne Zerstörung nicht ausgebaut werden kann.
Die Verbindlichkeiten betragen laut Creditreform rund 2,4 Millionen Euro, davon entfallen 1,38 Millionen Euro auf Banken, 320.000 Euro auf die Österreichische Gesundheitskasse, 280.000 Euro auf Lieferanten, 104.000 Euro auf das Finanzamt und 58.000 Euro auf die Gemeinde.
Die Zukunft
Die Rainer Pastätter Restaurant GmbH will das Restaurant in Wien fortführen. Laut Fortführungsprognose kann ein Gewinn erzielt werden. Für die Dauer des Sanierungsverfahrens sollen rund 745.000 Euro aus dem Fortbetrieb erwirtschaftet haben. In weiterer Folge wird den Gläubigern eine Quote in Höhe von 31 Prozent angeboten.
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