Identität der Ibiza-Oligarchennichte dürfte geklärt sein
Sie ließ sich zu den Terminen stets in einer Luxuskarosse chauffieren, spielte die schwer reiche Oligarchen-Nichte Alyona Makarova mit einem krankhaften Hang zur Langeweile und wollte dem früheren FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus weitläufigen Grundbesitz im Waldviertel angeblich zum Fünffachen des Marktwertes abkaufen. Und am Ende gab sie sogar vor, mehrere Hundert Millionen in Österreich investieren zu wollen.
Doch das war alles nur semi-professionelle Show. Die wahre Identität des Ibiza-Lockvogels, der den damaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus zu Fall bracht, blieb jahrelang ein Rätsel. Mehr als vier Jahre nach Veröffentlichung des Ibiza-Videos, das das Aus der schwarz-blauen Regierung besiegelte, dürfte die Identität des Lockvogels nun geklärt sein.
Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien handelt es sich um die 40-jährige Lettin Una S. Der ehemalige Detektiv Julian Hessenthaler, der das Video mit dem späteren Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus (beide vormals FPÖ) arrangiert hatte, hatte den tatsächlichen Namen jahrelang unter Verschluss gehalten.
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Ermittlung gegen S. wegen mehrerer Vergehen
Wie die Online-Plattform EU-Infothek von Gert Schmidt zuerst berichtete und auch entsprechende Fotos veröffentlichte, wird wegen mehrerer Vergehen gegen S.ermittelt. Dabei waren die Ermittlungen gegen den Lockvogel bereits im Juni 2022 teilweise eingestellt worden, konkret zum Vorwurf der Täuschung.
Der Rest des Verfahrens gegen die mutmaßliche Baltin war abgebrochen worden, da man sie anscheinend nicht ausforschen konnte. Vergangenen Dienstag hat die Staatsanwaltschaft Wien nun dem Anwalt von Gudenus (Volkert Sackmann, Anm.) mitgeteilt, dass das Verfahren gegen S. fortgesetzt werde. Ein entsprechendes Schriftstück liegt auch dem KURIER vor. Demnach werden der Verdächtigen der Gebrauch einer falschen Urkunde, unbefugte Tonaufnahmen und strafbare Datenverarbeitung in Gewinn- oder Schädigungsabsicht vorgeworfen.
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"Keine Hintermänner"
Ibiza-Detektiv Hessenthaler hatte sich in der Vergangenheit nur kryptisch über die Oligarchennichte mit den auffallend schmutzigen Zehennägeln geäußert. So zum Beispiel bei einem Auftritt im Wiener Volkstheater.
Damals erklärte er: „Es gab keine Hintermänner. Da waren nur ich, der Anwalt, die Oligarchennichte und ein paar Bekannte, die teils einen heftigen Preis dafür zahlen mussten für teils unwissende Beitragshandlungen. Das werfe ich mir heute noch vor.“
Und er erklärte damals: „Aber der Strafvorwurf gegen sie war konstruiert. Und die Fotos von ihr werden nie wieder aus dem Internet verschwinden.“
Strache und Gudenus erwägen wohl Klagen
Strache und Gudenus dürften überlegen, die Beschuldigte zu klagen, wie auch Johann Gudenus gegenüber dem KURIER bestätigt: "Es gibt Vorschläge von Anwälten, ich überlege noch. Es gibt für mich wichtigere Dinge als das."
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