KURIER-Serie: Von wegen gute alte Zeit
Brexit, Rekordarbeitslosigkeit, Dieselskandal, Konjunkturprobleme, Bankenpleiten, Flüchtlingskrise und nicht zuletzt der Terror – zunehmend ergibt sich für viele Menschen ein Bild einer Welt, die aus den Fugen gerät. Sehnsüchte nach stabilen Zeiten werden geweckt und dabei Erinnerungen an vergangene Jahre und Jahrzehnte hervorgerufen. "Früher war alles besser!", ist dabei oft zu hören.
In der Tat war die Welt bis Ende der 80er-Jahre überschaubar. Ost gegen West – hier die Guten, dort die vermeintlich Bösen. Dazwischen gab es wenig. Österreich war nicht nur geografisch in der Mitte positioniert; auch durch seine politische Neutralität versuchte sich der Staat aus internationalen Konflikten herauszuhalten.
Internet, Social Media und Rund-um-die-Uhr-Programm im Fernsehen waren unbekannt, das Leben lief langsamer ab. Dies galt auch für die Wirtschaft: Keine Computer für den Aktienhandel, Geschäfte, die mittags und Samstagnachmittag geschlossen hatten. Und um mit jemandem schriftlich zu kommunizieren, waren Brief, Telegramm und später auch Fax obligatorisch.
Die Sozialpartnerschaft prägt bis heute das Bild, etwa bei Lohnverhandlungen. Geblieben sind auch Großunternehmen als österreichische Aushängeschilder wie voestalpine, Post oder Austrian Airlines. Der Staat hat sich bei diesen mittlerweile aber weitgehend als Eigentümer zurückgezogen. Neu hinzugekommen sind Einpersonenunternehmen. Allen gemeinsam ist es, dass Osteuropa und die EU zu ihrem Betätigungsfeld geworden sind – es gibt aber auch mehr ausländische Konkurrenz.
War somit früher wirklich alles besser? Die KURIER-Wirtschaftsredaktion geht dieser Frage nach und wird im Rahmen der Serie "Alles wird gut" Entwicklungen in diversen Bereichen aufzeigen und analysieren. Den Anfang macht der Tourismus.
Teil 1: Wellness, Städtetrip und dann noch auf eine Kreuzfahrt
Teil 2: Globalisierung: Das Ende extremer Armut wird greifbar
Teil 3: Lebensmittel sind so sicher wie noch nie
Teil 4: Telefonieren ist bald Steinzeit
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