Studienbeihilfe: Warum 300 Euro Einmalzahlung nicht ausreichen

Sara Velić, stellvertretende Vorsitzende der ÖH
Die von der Regierung angekündigte Auszahlung einer 300 Euro Einmalzahlung an Bezieher der Studienbeihilfe startet. Sara Velić, stv. Vorsitzende der Österreichischen Hochschüler_innenschaft, kritisiert die Maßnahme als zu kurzfristig.
KURIER: Ab sofort bekommen alle Bezieherinnen und Bezieher der Studienbeihilfe einmalig 300 Euro vom Staat ausbezahlt. Reicht das aus?
Sara Velić: Nein, 300 Euro reichen natürlich nicht aus. Es ist besser als nichts, aber das reicht in den meisten Fällen nicht einmal für eine Monatsmiete. Die langfristigen Teuerungen können auch nicht mit Einmalzahlungen ausgeglichen werden. Eine nachhaltige Investition in den Ausbau der Studienbeihilfe wäre sinnvoller.
Viele Studierende bekommen gar keine Studienbeihilfe, weil sie die „Vergaberichtlinien“ nicht erfüllen. Hätte man hier ansetzen sollen?
Das Problem ist, dass die Beihilfe zu exklusiv ist. Zu wenige Studierende erhalten eine Studienbeihilfe. Man müsste die Altersgrenze abschaffen, und die Bezugsdauer verlängern.

 

Bildungsminister Martin Polaschek spricht von einer „massiven Erhöhung“ der Studienbeihilfe ab September nach fünf Jahren um 8,5 bis 12 Prozent. Ist das ein Erfolg?
Das ist etwas weniger, als die Inflation seit der letzten Anpassung 2017 ausmacht. Das deckt also nicht einmal die aktuelle Teuerung. Die Studienbeihilfe ist insgesamt immer noch zu niedrig. Sie ist nicht existenzsichernd. Die Höchstsumme der Studienbeihilfe (923 Euro pro Monat) ist nicht einmal auf Höhe der Mindestsicherung.

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