Kritik an "Wildwuchs" bei Pflichtpraktika

Kritik an "Wildwuchs" bei Pflichtpraktika
AK und ÖH orten schlechte Bezahlung und unbezahlte Überstunden: Pflichtpraktika laufen unter teils unfairen Bedingungen ab.

Fast 19.000 Jugendliche an berufsbildenden Schulen müssen jedes Jahr ein Pflichtpraktikum machen, durch die Ausweitung um Handelsschulen und -akademien werden es ab dem Schuljahr 2014/15 knapp 29.000 werden. Wegen dieser großen Zahl können sich Schüler allerdings derzeit schwer gegen unfaire Arbeitsbedingungen wehren, kritisierte die Arbeiterkammer (AK) zum "Tag des Praktikums" am kommenden Montag. Sie fordert ein Ende des "Wildwuchses", die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) sieht auch Studenten von Fachhochschulen (FH) und Pädagogischen Hochschulen (PH) der Willkür ausgesetzt.

Konkret fordert die AK, dass gesetzlich und in den Lehrplänen nur Praktika im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses mit kollektivvertraglicher Entlohnung anerkannt werden sollen. Schulen und Betriebe sollen Praktikumsbörsen einrichten, über die ein ausreichendes Platzangebot vermittelt wird und es soll bundesweit einheitliche Regeln für eine gute Verbindung von Ausbildung und Arbeit geben.

"Gütesiegel Praktikum"

Laut ÖH sind auch Studenten bei Pflichtpraktika machtlos bei schlechter oder keiner Bezahlung, Überstunden und Aufgaben, die nichts mit dem Bildungsziel der Hochschulen gemeinsam hätten. Sie verweist jedoch auf das "Gütesiegel Praktikum", das gemeinsam mit der Plattform Praktikum, AK und der Gewerkschaft GPA-djp vergeben wird. Es zeichnet Unternehmen aus, die bei Ausbildungsziel, Dauer, Beschäftigungsform, Aufgaben und zeitlicher Beschränkung vorgegebene Kriterien erfüllen.

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