Was billiger wurde
In erster Linie geht es hier um Mineralölprodukte. Die Heizölpreise zeigten sich im Juni als stärkerer Preisdämpfer (-28,8 Prozent), waren aber auch schon im Mai günstiger als im Vorjahresvergleich. Dazu kommen vor allem die Preise an der Zapfsäule.
Diesel ist jetzt um 24,2 Prozent billiger als im Juni 2022, als der Literpreis mehr als zwei Euro betragen hat. Superbenzin war im Juni um 21,8 Prozent billiger als im Vorjahr. Auch Mobiltelefone wurden im Durchschnitt etwas günstiger, aber vor allem haben die Handytarife noch einmal nachgegeben, in Summe ergibt das einen Preisrückgang in der Mobiltelefonie um 5,4 Prozent. Geringere Preisrückgänge gab es auch bei Led-Lampen (-3,7 %), Essbesteck (-2,4 %) oder Bratpfannen (-1,2 %).
Wo die Preise weniger stark steigen als bisher
Vor allem die bisherigen Preisanstiege in der Gastronomie, bei der Haushaltsenergie sowie bei Nahrungsmitteln haben sich im Juni leicht abgeschwächt, sagt Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas.
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Beispiel Haushaltsenergie: Im Mai war Gas um 79,1 Prozent teurer als im Jahr davor, für den Juni werfen die Statistiker nur noch ein Plus um 77,1 Prozent aus. Auch beim Strom: Nach plus 8,4 Prozent im Mai machte das Preisplus im Juni nur noch 6,9 Prozent aus.
Oder Nahrungsmittel: Ihre durchschnittlichen Preise lagen im Mai noch 12,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahres, im Juni waren es 10,6 Prozent – also noch immer mehr als die allgemeine Teuerung. Aber auch im Detail bestätigt sich der Trend: Der Preisauftrieb nahm vor allem bei Milch, Käse und Eiern deutlich ab (Mai: +16,8 %, Juni: +9,6 %), aber auch Brot, Fleisch oder Obst verzeichneten schon geringere Teuerungen.
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Im Alltag bedeutet das: Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 10,0 Prozent (Mai: +12,3 Prozent). Überraschender ist: Der Miniwarenkorb, der den wöchentlichen Einkauf inklusive Tanken abbildet, verteuerte sich im Juni nur noch um 0,8 Prozent (Mai: 3,6 Prozent).
WIFO-Inflationsexperte Josef Baumgartner erklärt das grob gesprochen so: Treibstoffe verbilligten sich um mehr als 20 Prozent, haben im Warenkorb aber nur das halbe Gewicht der teureren Nahrungsmittel. So heben sich beide Effekte nahezu auf.
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