Der Bauboom bei neuem Wohnraum klingt ab
Die Baukonjunktur wird sich heuer nach einem Rekordjahr verlangsamen, erwarten die Ökonomen der Bank Austria. Zu Jahresbeginn sorgt noch ein hoher Auftragsstand aus 2021 für eine starke Kapazitätsauslastung. Die Bauproduktion ist aber bereits im Herbst wegen Material- und Beschäftigungsknappheit abgekühlt. Die Bankökonomen sehen klare Anzeichen, dass der Wohnbauboom der vergangenen Jahre abklingt.
Keine Entspannung bei Baukosten
Im Vorjahr dürften die Umsätze der Branche um rund 14 Prozent auf mehr als 61 Milliarden Euro gestiegen sein. „Das Jahr 2021 hätte für die Bauwirtschaft noch besser ausfallen können, wenn nicht Materialmangel und gegen Jahresende erneut der Arbeitskräftemangel die Bauproduktion gebremst hätten“, sagt Bank-Austria-Ökonom Günter Wolf. Bei den Baukosten sieht die Bank Austria noch keine Entspannungssignale: Eine nennenswerte Verlangsamung des Baukostenanstiegs sei vermutlich erst ab dem zweiten Quartal 2022 zu erwarten, wenn sich die Vormaterialversorgung verbessert hat und die Baunachfrage stärker abgekühlt ist. Ein Kostenrückgang sei nicht zu erwarten.
Baukonjunktur verlangsamt sich
Die Baukonjunktur werde sich heuer im Hoch- und Tiefbau verlangsamen. Denn in den kommenden Jahren dürften voraussichtlich deutlich weniger neue Wohnungen als in den Jahren zuvor gebaut werden. Es sinke jedoch auch der Bedarf an neuen Wohnungen. Außerdem würden die hohen Immobilienpreiszuwächse ihre Funktion als treibende Kraft für den Wohnungsneubau verlieren, weil die positiven Effekte von Wertzuwächsen von sinkenden Vermietungsrenditen überlagert werden. Ein zentraler Wachstumstreiber der Bauwirtschaft werde laut Ökonomen die Sanierungen von Gebäuden sein. Die Klimaschutzmaßnahmen bei Gebäuden zielten im Wesentlichen auf die thermisch-energetische Sanierung des Wohnungsbestandes ab.
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