KV-Verhandlungen in Handel und Sozialwirtschaft unterbrochen
In der bereits dritten Runde der KV-Verhandlungen am Donnerstag haben die Arbeitgebervertreter im Handel erstmals ein Angebot gemacht. Ausreichend war es den Arbeitnehmervertretern aber nicht, schon am Nachmittag wurden die Verhandlungen nach nur vier Stunden abgebrochen.
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Geboten wurde eine Erhöhung der Gehälter um fünf Prozent zusätzlich einer Einmalzahlung von 800 Euro. Das ist weit weg von der Forderung der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA). Nach Rechnung der Arbeitgeber würde die Forderung von elf Prozent damit für Berufseinsteiger erreicht, in höheren Gehaltskategorien bis 3.000 Euro brutto betrüge das Plus noch gut acht Prozent.
Einmalzahlungen werden zum Zankapfel
Ein Mal mehr spießt es sich damit in den heurigen KV–Verhandlungen an den Einmalzahlungen. Die Gewerkschaften betrachten sie, wie GPA-Chef Karl Dürtscher erklärte, nur als „Schnittlauch auf dem Brot“.
Im Vergleich zu einer nachhaltigen Lohnerhöhung würden Beschäftigte dadurch hochgerechnet auf das Lebenseinkommen Zehntausende Euro verlieren, erklärte am Donnerstag GPA-Vorsitzende Barbara Teiber.
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Arbeitgebervertreter und Handelsobmann Rainer Trefelik beklagte fehlende Kompromissbereitschaft seitens der Gewerkschaft, die „absolut nicht bereit war, ernsthaft über unser Angebot zu diskutieren“.
Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will verwies auf die angespannte Situation in der Branche und warnte, dass gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen in der Vorweihnachtszeit zu Umsatzausfällen und, in weiterer Folge, zu Personalabbau führen würden. Der Handelsverband ist ein privater Zusammenschluss mit 4.000 Mitgliedern und nicht Teil der Sozialpartnerschaft, somit auch nicht an den Verhandlungen beteiligt.
Eine andere Perspektive kommt vom gewerkschaftsnahen Momentum-Institut. Demnach sind die Löhne im Handel seit 2016 um rund 23 Prozent gestiegen, die Preise aber um 31 Prozent. Die Löhne müssten mindestens im Ausmaße der rollierenden Inflation steigen, um Reallohnverluste zu vermeiden.
Die Gespräche sollen am 28. November weitergehen, der Handels-KV gilt für 430.000 Beschäftigte.
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Verhandlungen in Sozialwirtschaft unterbrochen
Keine Einigung gab es am Mittwochabend auch in der Sozialwirtschaft. Die Fronten dürften einigermaßen verhärtet sein. Laut Aussendung der Gewerkschaften GPA und vida wurde zwar zehn Stunden verhandelt, am Ende stand aber die Forderung nach 15 Prozent mehr Entgelt unverändert dem arbeitgeberseitigen Angebot von 8,8 Prozent gegenüber.
"In der Sozialwirtschaft wird 22 Prozent weniger als im Schnitt aller Branchen bezahlt. Einfach nur die Inflation abzugelten, vermindert diese Kluft nicht. Wenn wir den drängenden Personalmangel reduzieren wollen, muss die Branche attraktiver werden", sagte dazu vida-Verhandlerin Michaela Guglberger.
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Die nächste Verhandlungsrunde in der Sozialwirtschaft findet am 27. November statt. Bereits eine Woche davor wollen die Arbeitnehmervertreter in Betriebsrätekonferenzen über mögliche weitere Maßnahmen beraten. Der Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft (SWÖ) gilt für die 130.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich.
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