Dicke Luft schon vor 1. Verhandlungsrunde über Handels-KV

Dicke Luft schon vor 1. Verhandlungsrunde über Handels-KV
Gewerkschaft legt umfangreiche Forderungen auf den Tisch, Arbeitgeber spricht von "Wünschen ans Christkind"

Am kommenden Dienstag starten die KV-Verhandlungen im Handel. Am Donnerstagabend hat die Gewerkschaft vor Journalisten bereits ihre Forderungen präsentiert. Bis auf den konkreten Prozentsatz der Gehaltsforderung für die rund 423.000 Angestellten im Handel liegt damit alles auf dem Tisch. Arbeitgebervertreter Rainer Trefelik reagierte am Freitag empört: "Ich finde das Procedere schon seltsam. Verhandlungen sind normalerweise dann zu führen, wenn man mit ihnen beginnt - und nicht vorher über die Medien."

Die Gewerkschaft will auf jeden Fall einen Abschluss jenseits der zugrundeliegenden Inflation. Diese beträgt für die vergangenen zwölf Monate 9,2 Prozent. Darüber hinaus gibt es aber etliche Zusatz-Forderungen, allen voran eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung. Aber auch eine Reduktion von zuschlagsfreier Mehrarbeit, mehr Jubiläumsgeld oder höheres Kilometergeld.

Drei Verhandlungstermine im November wurden bereits vereinbart. Aber die Gewerkschaft macht sich schon auf eine Verlängerung in den Dezember hinein gefasst und erinnert an das Vorjahr, als man kurz vor einem Streik dann doch noch abgeschlossen hat. "Das Weihnachtsgeschäft kann wieder sehr heiß werden", sagt GPA-Chefverhandlerin Helga Fichtinger.

Trefelik kontert: "Das sind Wünsche ans Christkind." Die Gewerkschaftsforderungen in ihrer Gesamtheit wären die "völlige Verkennung" der wirtschaftlichen Realität. Der Umsatz im heimischen Handel sei nach Abzug der Inflation, also real, schon seit neuen Monaten im Minus. Und gleichzeitig eine Arbeitszeitverkürzung, das "geht sich einfach nicht aus".

 

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