EZB-Chef Draghi behält Euro-Kurs genau im Auge

European Central Bank (ECB) President Mario Draghi listens during the monthly ECB news conference in Frankfurt February 7, 2013. The European Central Bank left interest rates unchanged on Thursday and President Mario Draghi was set to face a grilling at a press conference over the ECB's sensitivity to a sharp rise in the euro and his connection to an Italian banking scandal. REUTERS/Lisi Niesner (GERMANY - Tags: BUSINESS HEADSHOT)
Mario Draghi bezeichnet die Euro-Aufwertung als Vertrauensbeweis; der EZB-Leitzins bleibt bei 0,75 Prozent.

Der Euro hat in seinem Verhältnis zum US-Dollar in den vergangenen Wochen kräftig an Wert gewonnen. Schon mehrten sich die Stimmen aus Politik und Wirtschaft, dass ein teurer Euro die Konjunkturerholung in der Eurozone gefährden könnte. Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), sorgte am Donnerstag dafür, dass der Euro-Kurs etwas nachgab. Nach außen hin gab sich Draghi zwar gewohnt zurückhaltend. „Die Aufwertung ist ein Zeichen der Rückkehr des Vertrauens in den Euro“, sagte er etwa im Anschluss an die EZB-Sitzung. Er ließ allerdings auch verlauten, dass sich die EZB anschauen wird, ob die Aufwertung dauerhaft sei und ob es Einflüsse auf Wachstum und Preisstabilität gebe.

Leitsatz bleibt bei 0,75 Prozent

Zwischen den Zeilen wollen Analysten herauslesen können, dass die EZB reagieren wird, wenn der Euro-Kurs noch viel weiter nach oben klettert. Möglich wäre das mit einer Senkung des EZB-Leitzinssatzes. Durch tiefere Zinsen würden Euro-Investments an Attraktivität verlieren. Am Donnerstag ließ die EZB, wie erwartet, den Leitsatz bei 0,75 Prozent. Dass Draghi schon bald an der Zinskurbel dreht, sei allerdings auch nicht zu erwarten, meinen Analysten. Auf die Eurozone kommen immerhin einige Unsicherheitsfaktoren zu, etwa die Wahlen in Italien Ende des Monats.

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