„Wir befinden uns mitten in der Energiewende und die Dynamik ist in vielen Bereichen spürbar", sagte AEA-Geschäftsführer Franz Angerer. Heuer hätten die erneuerbaren Energieträger für 123 Tage des Jahres gereicht - durchschnittlich, der Mehrverbrauch im Winter ist dabei nicht berücksichtigt. Die AEA nennt den 3. Mai deswegen den "Tag der Abhängigkeit von Kohle, Öl und Erdgas" und fordert einen weiteren starken Ausbau der Erneuerbaren. Zu diesen zählt nicht nur Ökostrom etwa aus Wind- und Wasserkraft oder Photovoltaik, sondern auch Energie aus Biomasse.
Etwa ein Drittel des Energieverbrauchs in Österreich entfällt auf den Verkehr, und hier vor allem auf Treibstoffe aus Erdöl. Ändern sollte sich das laut AEA durch ein schrittweises Wachstum des Anteils der Elektromobilität. Dafür spricht laut AEA auch, dass E-Autos deutlich energieeffizienter sind als Verbrenner. Der Anteil an den Pkw-Neuzulassungen lag im vergangenen Jahr bei 18 Prozent.
Weitere etwa 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs entfallen laut Daten von Oesterreichs Energie, der Branchenvertretung der E-Wirtschaft, auf den Produzierenden Bereich. In der Industrie ist etwa Erdgas besonders schwer zu ersetzen, wenn hohe Temperaturen benötigt werden.
Deutliche Fortschritte werden hingegen in der Raumwärme erwartet, nicht zuletzt begünstigt durch massive staatliche Förderprogramme. Bisher beträgt der Erneuerbaren-Anteil in dem Bereich laut AEA 31 Prozent. „Die Nachfrage nach Beratungsleistungen zum Kesseltausch ist aktuell enorm groß, gepaart mit hohen Förderungen und dem Verbot des Einbaus von Gasheizungen in Neubauten wird die Anzahl mit Gas versorgter Haushalte weiter abnehmen“, sagte Angerer.
Strommarkt im Wandel
Durch die Energiewende wandelt sich allerdings auch der Strommarkt. Denn wenn der Anteil der Erneuerbaren zunimmt, steigt auch die Volatilität in der Produktion. In Anbetracht des massiven PV-Ausbaus ist etwa damit zu rechnen, dass die Strompreise im Sommerhalbjahr deutlich fallen, sagte AEA-Ökonomin Karina Knaus.
Für die Endkundinnen und Endkunden bedeute das voraussichtlich eine Verschiebung weg von den Energie- und hin zu den Netzkosten. Denn die Stromnetze und -speicher müssen massiv ausgebaut werden, um eine stabile Versorgung sicherzustellen.
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