Lieber Fracking-Gas als Abhängigkeit von Russland?

Ein Bohrturm.
Europa sucht aber nach Alternativen zum russischen Erdgas. Dabei kommt auch eine verpönte Technologie wieder ins Blickfeld.

In Österreich ist der Anteil des Erdgases aus eigener Förderung in den vergangenen Jahren auf weniger als zehn Prozent zurückgegangen. Im Klimaschutz- und Energieministerium geht man davon aus, dass die Öl- und Gasressourcen 2030 erschöpft sein werden.

Das müsste aber nicht so sein, meint man etwa bei dem wirtschaftsliberalen Think Tank Agenda Austria und schlug zuletzt vor, das Potenzial von Fracking in Österreich erneut zu prüfen. Beim Fracking (von Engl. fracturing, aufbrechen, Anm.) wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in tief gelegene Schichten von methanhaltigem Schiefergestein gepresst. Dadurch wird das Gestein aufgebrochen und das Gas entweicht (siehe Grafik).

Die Technologie wurde bereits vor zehn Jahren heftig diskutiert, als bekannt wurde, dass die OMV an einem Projekt im Weinviertel arbeitete. Das Vorhaben scheiterte am Widerstand der Bevölkerung, die massive Umweltschäden befürchtete. Insbesondere hatte man Angst, dass die Chemikalien den fruchtbaren Boden und das Grundwasser verseuchen könnten. Zudem sorgten Bilder aus den USA von brennendem Leitungswasser für Beunruhigung. Ob das Phänomen auf Fracking zurückzuführen ist, ist umstritten, denn Methan kann auch aus höher gelegenen Vorkommen ins Trinkwasser geraten. Beim Fracking wird deutlich tiefer gebohrt als auf Grundwasserniveau.

Kommentare