Er befürchtet, dass es womöglich auch in Zukunft nicht so leicht sein werde, ein Sparbuch zu eröffnen. Denn die Banken würden anstelle eines Sparbuchs lieber einen Fondssparplan verkaufen wollen, weil dabei höhere Provisionen und Gebühren zu holen seien. Bei Wertpapieren sind das Depot- und Kaufgebühren, bei aktiv gemanagten Fonds erhalten die Banken darüber hinaus laufend Provisionen. Aus Sicht Prantners sollte bei den Banken das Sparbuch aber nicht in Vergessenheit geraten. „Wir verlangen von den Banken, dass sie die kleinen Sparerinnen und Sparer nicht im Regen stehen lassen, die einfach Geld sicher zur Seite legen wollen – auch angesichts der steigenden Zinsen.“
Laut AK-Bankenrechnerzahlt bei Sparbüchern derzeit österreichweit nur eine Filial-Bank nennenswerte Zinsen auf täglich fällige Einlagen: die Bank Burgenland mit 0,375 Prozent. Alle anderen Banken geben nur zwischen 0,001 und 0,05 Prozent. Bei den Online-Sparkonten gibt es die höchsten Zinssätze auf Tagesgeld bei Santander und der Renault-Bank mit je 0,7 Prozent , gefolgt von der Addiko Bank mit 0,55 Prozent (siehe Grafik). Einige Institute haben bei Neukundenaktionen mehr zu bieten; etwa die Santander 1,0 Prozent.
Relativ wenig mehr gibt es bei Bindungsfristen von bis zu einem Jahr. Auch hier ist die Santander mit 1,4 Prozent voran, die Schlusslichter zahlen allerdings genauso wenig wie bei ihren täglich fälligen Angeboten. Spürbar mehr gibt es aber bei noch längeren Bindungen wie etwa drei Jahre und mehr. Allerdings gibt es zwei Punkte zu beachten.
Zum einen steigen die Zinsen noch weiter, laut Experten zumindest noch bis Ende des ersten Quartals 2023. Wer sich also jetzt trotz der genannten Umstände für ein Sparbuch mit Bindungsfrist entscheidet, friert für die Laufzeit die wahrscheinlich schlechteren Konditionen ein. Wer noch rund ein halbes Jahr zuwartet, bekommt dann wahrscheinlich bessere Zinsen geboten.
Und zum anderen sollte nur Geld veranlagt werden, das auch für den gewünschten Zeitraum nicht benötigt wird. Denn falls doch, kann zwar der gewünschte Betrag vorzeitig genutzt werden. Allerdings fällt der Kunde dann um die Zinsen um. Und wer auf das Sparbuch noch im Verlauf weitere Mittel einzahlen will, dem muss bewusst sein, dass dann die Laufzeit wieder von vorne beginnt.
Geschenke auf Sparflamme
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, heißt es zwar. Wer allerdings wie in früheren Zeiten auf ein Geschenk beim Besuch in der Bankfiliale wartet, kann durchaus eine Enttäuschung erleben. „Aufgrund der aktuellen Energiekrise, von der viele Menschen stark betroffen sind, haben wir uns heuer dazu entschlossen, unsere Kräfte zu bündeln und die Ausgaben für den Weltspartag ausschließlich für wichtige karitative Zwecke zu widmen“, heißt es etwa seitens der Bank Austria. Bei der Bawag gibt es nur kleine Kontingente an Tischkalendern, von Spenden ist keine Rede.
Bei Raiffeisen Wien warten hingegen Marmelade von Staud’s oder Kaffee von Naber, aber auch Bio-Weichsel-Sirup von Unverschwendet. Die Erste Bank verbindet Spenden mit Geschenk. Erwachsene erhalten ebenfalls Bio-Weichselsirup und je Flasche wird 1 Euro an die Wiener Tafel gespendet. Für Kinder gibt es einen süßen Sparefroh-Kalender.
Um die Kundenströme zu entzerren, haben einige Banken bereits vor dem eigentlichen Weltspartag begonnen, ihren Kunden den Gedanken des Sparens im Rahmen einer Weltsparwoche nahezubringen. Bei der HYPO NOE läuft diese sogar noch bis 4. November.
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