Corona: Prognostiziertes Wirtschaftswachstum 2022 nicht zu halten

Corona: Prognostiziertes Wirtschaftswachstum 2022 nicht zu halten
Lockdown verpasst Wachstum in diesem Jahr wieder Dämpfer - Wifo-Chef plädiert für funktionierende Impfkampagne.

Das Wirtschaftswachstum, das wieder kräftig angezogen hatte, bekommt durch den aktuellen Lockdown erneut einen Dämpfer. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) rechnet aufgrund des Corona-Lockdowns in den kommenden Wochen mit einem Anstieg der Kurzarbeit auf 350.000 bis 400.000 Personen. Zu einer Prognose lässt sich der Chef des Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) Gabriel Felbermayr in der ZIB2 am Dienstagabend nicht hinreißen.
 

Das Wifo prognostizierte ein Wachstum von 4,4 Prozent in diesem Jahr. "Zwar können wir heuer noch optimistisch mit dieser Prognose sein, weil das Jahr schon fast vorbei ist, jedoch starten wir geschwächt ist zweite Jahr", sagt Felbermayr in der ZIB2. "Für das neue Jahr müssen wir uns mit der Prognose zurücknehmen. Wir hatten mit fünf Prozent gerechnet", so der Wifo-Chef.

Keine Jo-Jo Situation

"Wenn wir am 13. Dezember wieder öffnen, dann muss bundesweit eine PCR-Test-Infrastruktur vorhanden sein und eine Impfkampagne, die das Impfgeschehen vorantreibt", so Felbermayr. Es sei wichtig nicht in einen weitere Lockdown hineinzulaufen. Für Ungeimpfte ist der Lockdown ab Mitte Dezember nicht zu Ende. Auch das koste wirtschaftliche Dynamik und übertrage sich merklich auf die Wirtschaftszahlen sagt der Experte.

Auf die Frage die Arbeitslosenvrsicherung von derzeit 55 Prozent des Letztbezugs Richtung 70 Prozent zu erhöhen, wie das der ÖGB zuletzt gefordert hatte, sagte Felbermayr: "Grundsätzlich ist die Idee eines höheren Arbeitslosengeldes für einen bestimmten Zeitraum denkbar, jedoch ist Mitten in der Krise kein guter Zeitpunkt daran zu drehen."

Inflationsrate

Die Inflationsrate dürfte auch im kommenden Jahr weiter hoch bleiben. Dazu führe eine Reihe an Effekten, nicht zuletzt die hohen Rohstoffpreise am Weltmarkt. "Wir werden sich an die zwei bis drei Prozent kommen", sagt Felbermayr.

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