Bitcoin könnte vor einem echten Problem stehen

Bitcoin werden in "Server-Farmen" errechnet.
Der Kurs der führenden Kryptowährung verlor am Montag weitere 8 Prozent. Hintergrund dürften Vorgänge in China sein.

Die Kurskapriolen der führenden Kryptowährung Bitcoin haben einen weiteren Ausschlag nach unten geliefert. Nach Verlusten am Sonntag sank er am Montag um weitere 8 Prozent auf knapp über 32.000 Dollar. Verluste setzte es auch für Ethereum, Dogecoin oder Ripple.

Hintergrund dürfte die Schließung von 26 chinesischen Krypto-„Minen“ in der Provinz Sichuan sein. China, in dem Schätzungen zufolge 65 bis 80 Prozent des weltweiten „Schürfens“ geschieht (der KURIER berichtete) geht seit diesem Frühling verstärkt gegen die Technologie vor.

Am Montag verbot die chinesische Zentralbank Geldhäusern und Zahlungsdienstleistern sogar generell, Geschäfte mit Krypto-Assets zu machen. Zahlungen mit Bitcoin und Co sind in China bereits seit 2017 verboten.

„Die chinesische Regierung zieht dem heimischen Mining-Geschäft offensichtlich nun den Stecker“, kommentierte der deutsche Analyst Timo Emden.

Peking begründet sein Vorgehen damit, dass von Krypto-Assets Gefahren für das Weltfinanzsystem ausgehen. Auch der hohe Energieverbrauch der riesigen Server-Farmen ist der Regierung ein Dorn im Auge. Kritiker verorten hingegen ein strategisches Interesse, denn China arbeitet an einer digitalen Version ihrer Währung Yuan, unter Kontrolle der Nationalbank.

Starke Schwankungen

In den letzten drei Monaten hat der Bitcoin fast 40 Prozent seines Werts eingebüßt. Das Rekordhoch bei knapp 65.000 Dollar erreichte der Kurs im April. Seit Mitte Mai pendelt er zwischen 30.000 und 40.000 Dollar.

Kryptowährungen bieten ihren Anlegern weder Dividenden noch Renditen. Gewinne lassen sich also nur über Kursschwankungen erzielen. Da die Gewinn-Erwartungen, und somit der Kurs, zudem nur sehr indirekt von realwirtschaftlichen Entwicklungen abhängt, sind sie besonders volatil.

Kritiker verlangen deswegen nach einer stärkeren Regulierung des Marktes – zuletzt schloss sich dieser Forderung auch der amerikanische Krypto-Investor Mark Cuban an.

Enthusiasten verweisen auf eine längerfristigere Perspektive. Bitcoin ist derzeit noch immer mehr als drei Mal so viel wert wie vor einem Jahr. Wer bereits 2018 Bitcoin besaß, hat nach aktuellem Stand einen Gewinn  von etwa 375 Prozent.

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