Aufsichtsrat bestellt heute neuen Casinos-Chef

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Amtsantritt ist der 1. April 2022, Favorit ist ein ausländischer Glücksspiel-Manager

Die Spannung vor der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung der Casinos Austria am Montag war groß. Am Nachmittag soll der neue Vorstandsvorsitzende des teilstaatlichen Glücksspielkonzerns bestellt werden.  Er wird mit 1. April die 59-jährige Noch-Chefin Bettina Glatz-Kremsner ablösen, die ihren Vertrag nicht mehr verlängern wollte.

Die Suche nach einem Nachfolger mithilfe des Headhunters Spencer Stuart  dauerte lange und war schwierig. In Österreich gibt es keinen Glücksspiel-Manager, der in Frage käme. Der neue Chef muss aber laut Gücksspielgesetz Deutsch können und Branchen-Erfahrung haben. Bei  etlichen ausländischen Managern stellt sich zudem das Problem, dass ihre Unternehmen online ohne Lizenz nach Österreich hereinspielen. Was von der Compliance her unvereinbar wäre. 

Am Nachmittag werden dem Aufsichtsrat der Casinos drei Kandidaten präsentiert,  die es auf die Shortlist geschafft haben. Darunter ist keine Frau. Dem Nominierungsausschuss des Aufsichtsrates gehören Christine Catasta, interimistische Chefin der Staatsholding ÖBAG, an sowie die beiden Sazka-Manager Robert Chvatal und Pavel Saroch an. Die ÖBAG, die ein Drittel des Casinos-Konzerns hält, hat das Nominierungsrecht für den Vorstandsvorsitz.

Favorit

Das Rennen ist noch offen, aber es gibt, wie man aus Aufsichtsratskreisen hört, einen Favoriten. Es soll sich um einen internationalen  Glücksspiel-Manager mit Deutschkenntnissen handeln.

Nach dem Desaster um die Bestellung des FPÖ-nahen Peter Sidlo zum Finanzvorstand, der bald wieder abberufen wurde, bemühen sich alle Beteiligten, dass an der Wahl des neuen Chefs alles besonders korrekt abläuft. Wie man hört, sind alle drei Kandidaten Top-Manager.

Offiziell soll der neue Chef sein Amt erst mit 1. April antreten. Wobei anzunehmen ist, dass er schon im März an Bord kommt, um mit Glatz-Kremser die Übergabe vorzubereiten.

Heute tagt auch der Aufsichtsrat der Casinos-Tochter Lotterien, der Cash-Cow der Gruppe. Wie Glatz-Kremsner wird ihr Nachfolger ebenfalls CEO von beiden Unternehmen.  

 

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