Roadmovie mit Rollstuhl
Der eine hat ein Faible fürs Reisen: In seinen gewitzten TV-Dokus „Reiseckers Reisen“ fährt Michael Reisecker mit einer speziellen Brillenkamera durch Österreich. Der andere, Harald Hötzinger, hat ein Faible für die Filme von Ulrich Seidl.
Gemeinsam hatten sie 2012 die Idee, zur Premiere von Seidls „Paradies: Liebe“ nach Cannes zu fahren. Was die Reise, von der in der Doku „Auf 4 Rädern“ erzählt wird, zum Wagnis macht, ist die Tatsache, dass „Harry“ seit seiner Kindheit nach der Diagnose Muskelschwund im Rollstuhl sitzt. Der 31-Jährige kann seine Gliedmaßen seit langem nicht mehr bewegen. Rund um die Uhr stehen ihm abwechselnd persönliche Assistenten zur Seite. Zwei von ihnen, Karo und Josef, begleiten ihn auf der Reise an die Côte d’Azur.
Beschwerliche Reise
Am Ende der TV-Fassung (am 6.5. im ORF-Kulturmontag, 23.15, ORF 2) trifft Harry in Cannes auf Ulrich Seidl. Doch das Wichtigste ist schon davor geschehen. „Es ist kein Seidl-Fanfilm“, sagt Reisecker. „Für mich ist der Höhepunkt die Reise an sich.“
(Peter Temel)
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