Athen schafft den Rückkauf der Schulden
Griechenland ist mit seinem Programm, eigene Anleihen von internationalen Investoren weit unter dem ursprünglichen Wert zurückzukaufen, erfolgreich gewesen: 31,9 Milliarden Euro an griechischen Staatspapieren seien Athen von den Anlegern angeboten worden.
Diese haben im Durchschnitt etwa ein Drittel des ursprünglichen Wertes dafür bekommen. Athen muss 11,29 Milliarden Euro aufwenden, um die Staatspapiere im Wert von 31,9 Milliarden Euro zu erwerben. Die griechischen Schulden verringern sich auf diese Weise um knapp 20 Milliarden Euro. Das Geld für diesen Schuldenrückkauf hat Griechenland von internationalen Geldgebern erhalten. Das Schuldenreduktions-Programm war eine Voraussetzung für neuerliche Rettungsmaßnahmen für das Land.
Beteiligt an diesem Programm hat sich aus Österreich auch die verstaatlichte Bad Bank der Kommunalkredit, die KA Finanz: Sie hat ihr gesamtes Griechenland-Anleihenportfolio von 200 Millionen Euro, das sie auf 30 Millionen Euro abgewertet hatte, zum Verkauf angeboten. KA Finanz-Chef Alois Steinbichler kann dadurch die Verluste der KA Finanz etwas reduzieren: Denn die Anleihen stehen zu einem niedrigeren Wert in den KA Finanz-Büchern, als die Griechen nun zahlen.
Umdenken
Karl Aiginger, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts hält die Konsolidierungsstrategie Griechenlands nicht für den richtigen Weg, der aus der Krise führen könnte. Er fordert einen Strategiewechsel in Richtung aktiver Wachstumsförderung.
Die griechischen Zinsen auf 10-Jahres-Anleihen sind am Mittwoch erstmals nach über einem Jahr auf unter 13 Prozent gesunken. Sie notierten am Sekundärmarkthandel mit 12,966 Prozent. Ausschlaggebend dürfte das relativ erfolgreiche Schuldenrückkaufprogramm Griechenlands gewesen sein. Die Eurogruppe bewertet am morgigen Donnerstag die Situation und dürfte endgültig die nächste Hilfstranche von knapp 44 Milliarden Euro für das schuldengeplagte Land freigeben.
Entspannung gab es am Mittwoch auch in praktisch allen anderen Euro-Ländern. Die Krisenstaaten Portugal, Spanien und Italien verzeichneten billigere Zinsen, auch in Österreich gab es ein leichtes Sinken auf 1,734 Prozent. Lediglich Deutschland musste eine geringfügige Erhöhung seiner Rendite gegenüber dem Vortag von 1,326 auf 1,335 Prozent hinnehmen.
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