24.000 offene Stellen: Corona verschärft IT-Fachkräftemangel

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Laut Wirtschaftskammer wird mittlerweile in allen IT-Bereichen gesucht. Schulen sollen mehr IT-Grundkompetenzen vermitteln.

Der durch die Corona-Krise ausgelöste Digitalisierungsschub hat zu einem Mehrbedarf an IT-Spezialisten geführt  und vorhandene Schwachstellen im schulischen Bereich aufgezeigt. Derzeit suchen etwa viele Bildungseinrichtungen nach Systemadministratoren und IT-Sicherheitskräften, um den Fernunterricht besser und sicherer managen zu können. Sie zu finden wird schwierig, denn der Bedarf kann derzeit bei weitem nicht gedeckt werden. 

"Nicht über Nacht herzaubern"

"Die Krise hat den IT-Fachkräftemangel verschärft. Wir können die benötigten Arbeitskräfte  leider nicht über Nacht herzaubern", sagt Martin Zandonella, Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes Unternehmensberatung/IT (UBIT) in der Wirtschaftskammer.  Er verweist auf eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI), das den IT-Fachkräftemangel in Österreich mittlerweile auf 24.000 Personen schätzt. Das bedeute einen Wertschöpfungsverlust von rund 3,8 Milliarden Euro für den österreichischen Wirtschaftsstandort pro Wirtschaftsjahr.

Unternehmen können ihre offenen internen IT-Positionen nur zu durchschnittlich 77 Prozent füllen. „Unsere Unternehmen leiden unter dem IT-Fachkräftemangel enorm und Österreich gehört zu den negativen Spitzenreitern im EU-Vergleich“, sagt Zandonella. Am dringendsten benötigt werden Software-Entwickler (6.300) und IT-Sicherheitsspezialisten, am größten ist der Bedarf in Oberösterreich, Wien und der Steiermark. "In fünf Jahren dürften schon 30.000 Kräfte fehlen", schätzt der Branchenvertreter. Der Mangel umfasse inzwischen alle Bereiche der Informationstechnologie. "Jeder Bereich ist gut und wichtig". 

Bessere IT-Grundausbildung gefordert

Um den Mangel zu beheben, mahnt die Wirtschaftskammer dringend Reformen in der IT-Grundausbildung ein. „Die IT-Kompetenzen, die das Bildungssystem vermittelt, reichen bei weitem nicht aus, um Österreich fit für die digitale Zukunft zu machen. Bleibt die Politik weiterhin untätig, ändert sich am Fachkräftemangel nichts, und das wird dem österreichischen Wirtschaftsstandort nachhaltig schaden“, ergänzt Zandonella. Kritik übt er dabei vor allem an den Gymnasien. Der dort angebotene Informatik-Unterricht sei kein wirklicher IT-Unterricht, der auch praxistauglich sei.

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UBIT-Obmann Alfred Harl

Mehr Glasfaser nötig

UBIT-Obmann Alfred Harl fordert angesichts von Homeoffice, Videokonferenzen und Fernunterricht den raschen Ausbau der IT-Infrastruktur vor allem in ländlichen Regionen. Die jüngste Meldung der RTR, dass per 30. Juni 2020 bereits 12,3 Millionen Breitband-Anschlüsse in Österreich gibt, bezeichnet Harl als "grundsätzlich gute Nachricht", allerdings müsse das Breitbandnetz mit Glasfaser bis zu den Firmen und Haushalten so rasch wie möglich ausgebaut werden, Kupfer leiste das nicht mehr. 

 

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