Kika/Leiner-Pleite: Mitarbeiter fordern rund 11,5 Millionen Euro

Kika/Leiner-Pleite: Mitarbeiter fordern rund 11,5 Millionen Euro
Die Stadt Wien bietet betroffenen Kika/Leiner-Mitarbeitern Aus- und Weiterbildung an sowie eine existenzsichernde Überbrückung über die Insolvenzstiftung Wien.

Das ging viel schneller als erwartet. Die Arbeiterkammer Niederösterreich hat heute, Freitag, für 3077 Beschäftigte der Fa. Leiner & Kika MöbelhandelsgmbH die Entgeltforderungen für den Zeitraum 1.Juni 2023 bis 13. Juni 2023 inklusive der aliquoten Sonderzahlungen im Sanierungsverfahren beim Landesgericht St. Pölten und beim Insolvenzentgeltfonds (IEF) angemeldet. Es geht um Forderungen in Höhe von insgesamt rund 11,5 Millionen Euro.

Das Team des Insolvenzreferates der AK Niederösterreich hat nach den Betriebsversammlungen an sämtlichen Standorten in ganz Österreich in der Vorwoche die Ansprüche der Beschäftigten anmeldefertig berechnet, um so zu ermöglich, dass die Beschäftigten rasch zu ihrem Geld kommen.

„Aufgrund der ca. hohen Zahl an Beschäftigten und der vielen Standorte in ganz Österreich war das eine riesengroße Herausforderung für das Team Markus Penthor, Daniela Aigelsreiter und Tamara Haas“, sagt Ingrid Anzeletti, die Leiterin des Insolvenzreferats in der AK Niederösterreich. "Sobald die Termine für die Schließungen der Filialen feststehen, wird das Team des Insolvenzreferates der AK Niederösterreich erneut Betriebsversammlungen durchführen; die Termine dazu werden dann laufend auf unserer Homepage angezeigt (aknoe.at)"

Den Beschäftigten steht für Fragen auch weiterhin die eigens eingerichtete Hotline unter 07 7171 20120 Mo-Fr von 9-16 Uhr und die Mailadresse luk@aknoe.atzur Verfügung.

Stadt Wien bietet Aus- und Weiterbildung an

„In Zeiten des Fachkräftemangels muss die Unterstützung arbeitsloser Personen bei einem beruflichen Neuanfang und persönlichen Aufstieg im Mittelpunkt stehen. Gerade weil viele Betriebe im öffentlichen und privaten Bereich dringend hochqualifizierte Arbeitskräfte benötigen, muss der Aus- und Weiterbildung Vorrang vor der reinen Vermittlung gegeben werden“, sagte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke angesichts des heutigen Runden Tisches zur Kika/Lainer-Insolvenz von Bundesminister Kocher. Wirtschaftsstadtrat Hanke stellt klar: „Die aktuelle Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage verlangt eine qualifizierende Arbeitsmarktpolitik.“

Aus diesem Grund bietet die Stadt Wien auch den Kika/Leiner Mitarbeiter*innen die volle Unterstützung. „Allen, die einen beruflichen Neuanfang starten wollen, steht der waff mit seinem Programm "Jobs PLUS Ausbildung" als auch der Insolvenzstiftung Wien zur Verfügung“, betont Hanke.

"Mit "Jobs PLUS Ausbildung" ermöglichen waff und AMS Wien Ausbildungen zur hochqualifizierten Fachkraft in Wachstumsbranchen wie etwa der IT, in klimarelevanten Berufen oder auch im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich. Konkrete Beispiele dafür sind Software-Entwickler*in, Elementar- und Sozialpädagog*in, Pflegefachassistent*in, Fachsozialbetreuer*in, Installations- und Gebäudetechniker*in, Werkmeister*in, Buchhalter*in und Personalverrechner*in, Mechatroniker*in und viele mehr", heißt es in der Aussendung weiter. "Für längerdauernde Ausbildungen stehen zusätzlich zur AMS-Leistung auch das Wiener Ausbildungsgeld des waff in der Höhe von bis zu 500 Euro zur Verfügung. Mit dem Ausbildungsstart ist eine Einstellzusage beim künftigen Arbeitgeber verbunden."

Unterstützungsangebot der Insolvenzstiftung Wien

Ein gleichwertiges Unterstützungsangebot für die betroffenen Kika/Leiner-Mitarbeiter*innen bietet die Insolvenzstiftung Wien mit einer Möglichkeit für eine Höherqualifizierung und einen beruflichen Neuanfang. Die existenzsichernde Überbrückung bietet das Stiftungsarbeitslosengeld für bis zu vier Jahre.

Kommentare