Yoga: Überraschende neue Wirkungsweise entdeckt
Sie leiden an zu hohem Blutdruck? Dann könnte Yoga helfen. Wissenschafter fanden in einer Studie heraus, dass die Yoga-Praktik Menschen mit erhöhtem Blutdruck helfen kann. So zeigte sich, dass sich der Blutdruck bei den Studienteilnehmern nach drei Monaten täglicher Yoga-Ausübung senkte. Durchgeführt wurden Praktiken des Hatha Yoga, einer Yoga-Form, die sich aus Dehnungen, Atemübungen und Meditation zusammensetzt. Das berichtet unter anderem das Magazin Time unter Berufung auf die Studie.
Die 60 Probanden litten jedoch nicht an Bluthochdruck, sondern an einer Vorstufe dessen, der Prähypertonie. Sie waren im Schnitt 54 Jahre alt und, abgesehen von der Prähypertonie, bei bester Gesundheit. Die Hälfte der Teilnehmer praktizierte neben klassischen Maßnahmen zur Blutdrucksenkung (leichte Bewegung, gesunde Ernährung und Rauchverbot) auch Yoga. Der Kontrollgruppe wurden keine Yogastunden verschrieben. Nach einem Monat führten die Mitglieder der Yoga-Gruppe die Übungen zuhause ohne Anleitung durch einen Lehrer durch.
Keine Chance dem Bluthochdruck
Die Untersuchung, die bei der jährlichen Konferenz der Cardiological Society of India vorgestellt wurde, sei den Forschern zufolge vielversprechend und könne Menschen mit leicht erhöhtem Blutdruck vor den gravierenden Folgen des Bluthochdrucks (Arteriosklerose, Schädigung des Herzmuskels und andere Organschäden) bewahren. "Sowohl Prähypertonie als auch Hypertonie erhöhen das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Herzinsuffizienz", so Studienleiter Ashutosh Angrish, Kardiologe am Sir Ganga Ram Hospital in Neu-Delhi.
Liegen die Blutdruckwerte wiederholt bei 140/90 mmHg oder darüber, spricht man laut der Weltgesundheitsorganisation ( WHO) von Bluthochdruck (arterieller Hypertonie), also einer dauerhaften Erhöhung des Blutdrucks auf Werte, die zu einer Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems führen. Der optimale durchschnittliche Blutdruck eines erwachsenen Menschen liegt laut WHO bei 120/80 mmHg.
Von hohem und "zu hohem" Blutdruck
In den USA gelten bereits Blutdruckwerte, die zwischen 120 bis 139 mmHg (oberer Wert) und 80 bis 89 mmHg (unterer Wert) liegen, als prähypertensiv, also als Vorstufe der arteriellen Hypertonie. In Europa werden diese Werte als normal angesehen. Für viele Experten ist es demnach nicht nachvollziehbar, dies als Krankheitsvorstufe zu bewerten und medikamentös zu behandeln.
Doch es gibt Argumente, die dafür sprechen. Langzeitbeobachtungen belegen beispielsweise, dass sich Prähypertonie in etwa 40 Prozent aller Fälle innerhalb von zehn Jahren zu einer Bluthochdruckerkrankung entwickelt. Auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ist bereits bei prähypertensiven Blutdruckwerten höher als bei einem Blutdruck unter 120/80 mmHg. In einigen Studien konnte zudem nachgewiesen werden, dass das Herz und die Gefäße bei prähypertensiven Blutdruckwerten schneller altern.
Die Ursache für die Effekte ist Angrish zufolge jedenfalls noch nicht vollständig geklärt. Frühere Studien lassen jedoch vermuten, dass Yoga den Sympathikus (sympathische Nervensystem) beeinflusst. Dieser Teil des vegetativen Nervensystems ist mitverantwortlich für die Regulierung des Blutdrucks.
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