Hätte Charles nach Harry-Drama diese eine Sache gemacht, wäre wohl alles anders gekommen

König Charles III.
Charles' Umgang mit Sohn Harry beschäftigt aktuell wieder die britische Boulevardpresse.

Die Veröffentlichung von Prinz Harrys Biografie Anfang des Jahres dürfte einen weiteren Keil zwischen den 38-Jährigen und seine Familie getrieben haben. Die britische Adelsexpertin und Historikerin Tessa Dunlop glaubt, dass Harrys Vater Charles die Situation nach der Veröffentlichung des Buches besser hätte handeln können. Im Podcast "To Di for Daily", sprach sie sich für mehr Verständnis gegenüber Harry aus.

Mangelndes Mitgefühl nach "Spare"

"Ich habe das Gefühl, dass Charles eigentlich ein freundlicher Mann ist", sagte Dunlop laut Daily Express. "Wir alle haben Macken. Und Harry bringt in seinem Buch seinen lieben Papa nie wirklich zu Fall." Obwohl Harry Charles als unaufmerksamen Vater darstelle, sei er auch ein Vater, der "seinen Sohn nicht untergräbt", sagte Dunlop. Statt das berühmte Palast-Motto "Beschwere dich nie, erkläre nie" zu bemühen, hätten der König und Prinz William öffentlich die Hand zur Versöhnung ausstrecken sollen. Ein "Akt des Mitgefühls" gegenüber Harry wäre angemessen gewesen, so Dunlop. Hätte Charles sich früher öffentlich um Frieden bemüht, wäre wohl alles anders gekommen.

Über Harrys umstrittenen Memoiren "Spare" sagt sie: "Ich fühle mich immer noch im Konflikt. Ich habe das Gefühl, dass er (Harry) etwas ziemlich Mutiges getan hat. Er hat es auf eine etwas dumme Art und Weise getan." Sie wünsche sich, "dass Charles und William ihre größeren, wichtigeren und besser finanzierten Positionen erkennen", und Harry ein Friedensabgebot machen.

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Beinahe konträr sieht das ein anderer Adelsexperte. Charles hätte schneller und entschlossener handeln müssen, nachdem Harry und Herzogin Meghan 2020 beschlossen hatten, von ihren königlichen Pflichten zurückzutreten, glaubt der britische Autor ("Revenge: Meghan, Harry and the War Between the Windsors") und Adelsexperte Tom Bower.

Kritik an Charles

Die Ereignisse nach dem sogenannten "Megxit" hätten einen Schatten auf die Monarchie geworfen, meint er. "Harry und Meghan haben die Monarchie untergraben und Charles hat einen schrecklichen Fehler gemacht", sagte Bower gegenüber Daily Express US. "Er hätte sie sofort ins Abseits befördern sollen. Er hätte niemals zulassen dürfen, dass ihre Kinder die Titel Prinz und Prinzessin erhalten", so das Urteil des Autors.

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Harry hatte seine royalen Pflichten niedergelegt und war mit Ehefrau Meghan nach Kalifornien gezogen, um ein unabhängiges Leben zu führen. Inzwischen sind sie zweifache Eltern.

In den vergangenen Jahren hatte Harry immer wieder schwere Vorwürfe gegen seine Familie erhoben, zuletzt etwa, dass sie absichtlich über Abhörvorwürfe gegen britische Boulevardmedien schweige und ihn im Unklaren darüber gelassen habe.

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Bei Charles' Krönung im Mai saß der Fünfte der Thronfolge deshalb auch nur in der dritten Reihe, neben Jack Brooksbank, dem Ehemann seiner Cousine Prinzessin Eugenie, und der 86-jährigen Prinzessin Alexandra, einer Cousine seiner verstorbenen Großmutter Queen Elizabeth II.

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