Comedian Hazel Brugger: Offene Worte über schweres Schicksalsjahr

Es ist eine große Ehre für Hazel Brugger: Am 20. Jänner 2025 wurde bekannt, dass sie zusammen mit Sandra Studer die beiden Halbfinale des "Eurovision Song Contest 2025" moderieren wird.
Generell darf sich Brugger über eine florierende Karriere freuen.
Die Kabarettistin, Slam-Poetin, Autorin und Podcasterin kennt aber auch dunkle Zeiten. Mit dem deutschen Magazin Spiegel sprach sie jetzt offen über psychische Probleme, die ihr in der Vergangenheit zu schaffen gemacht hatten.
Während der Corona-Pandemie 2020 habe ihre Psyche sehr gelitten. "Ich dachte, ich muss nur eine Nacht gut schlafen, einmal in Ruhe duschen, einen Kaffee trinken – aber es funktionierte nicht", so die 31-Jährige, die aufgrund der Lockdowns ihr Soloprogramm absagen musste. Im März 2021 kam ihre erste Tochter auf die Welt, die sie mit ihrem Partner Thomas Spitzer teilt. Im November 2021 erklärten Brugger und Spitzer, sie würden vorübergehend privat keine Menschen mehr treffen wollen, die nicht gegen Covid-19 geimpft seien. In der Folge erhielten die beiden Morddrohungen.
Laut Brugger sei es eine Zeit gewesen, in der sich ihr Leben "komplett verändert" habe, privat als auch beruflich. "Der stete Wechsel aus totaler Wärme im privaten Zwischenmenschlichen und brutaler Kälte im Außen hatte mich sehr erschöpft", so die Komikerin. "Sowohl die Welt im Ganzen als auch mein Leben im Privaten hatten sich komplett verändert. Ich empfand es als Mutter als Kränkung, dass allen anderen mein Kind total egal war, es ging nur um Corona."
Hazel Brugger: Schwere Depression während Corona-Pandemie
Was sie zunächst für Erschöpfung hielt, erwies sich schließlich als schwere Depression. "Eine Depression ist eine chemische Dysbalance im Gehirn", stellte Hazel Brugger fest. "Ich habe Medikamente genommen, es wurde besser", führte sie weiter aus. Auch ihr Humor habe ihr geholfen. "Ich mache oft mit Thomas Witze in Momenten, in denen es mir schlecht geht", so Brugger. Auf diese Weise könne sie Druck ablassen.
Die Entscheidung, sich Hilfe zu suchen, sei ihr jedoch nicht leicht gefallen.
Als frischgebackene Mutter fühlte sie sich isoliert. Die Zeit der Reflexion bescherte ihr aber auch wichtige Einsichten. Heute weiß sie: "Man darf vor Dingen weglaufen, wenn man sie nicht machen möchte. Ich darf mich verweigern."
"Ein Nein zu anderen – manchmal ist es auch ein lautes Ja zu sich selbst", so die ESC-Moderatorin.
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