Inspiriert von Secession und Oper: ORF präsentiert Bühnendesign für ESC
Ein goldenes Herz wird das Symbol des 70. Eurovision Song Contest in Wien sein. Das ORF hat am Dienstag bei einem Pressetermin gemeinsam mit dem Stage Design für den ESC 2026 präsentiert.
Die Bühne wird aus einer gebogenen LED-Fläche im Hintergrund bestehen, einem geschwungenen "Resonanzbogen" und einem dazu in Kontrast stehenden Bühnengerüst. Das ESC-Motto "United by Music" wurde um "in the Heart of Europe" erweitert - mit Bezug auf die geografische Lage Wiens "im Herzen Europas", wie Executive Producer Michael Krön betonte.
Als Inspiration für das Design dienten die Wiener Secession und die Oper, wie Florian Wieder erklärte, der wie bereits 2015 für die Bühnengestaltung verantwortlich zeichnet. Auch das herzförmige Song-Contest-Symbol hat von der Secession beeinflusste goldene Ornamente bekommen. Präsentiert wurde zudem die Musik, die für den 70. ESC komponiert wurde: Grundlage sei Mozarts "Zauberflöte" gewesen. Mit der Musik, die vom RSO eingespielt wurde, wolle man eine Brücke zwischen der Wiener Musiktradition und modernem Pop schlagen.
Weißmann: "35 ist eine tolle Zahl"
Thema war bei dem Pressetermin war aber nicht nur die Bühnengestaltung, sondern erneut Israel. Erst am Montag war die offizielle Teilnehmerliste für 2026 bekannt gegeben worden. Fünf Länder werden wegen der Teilnahme Israels nicht dabei sein. Anstelle des von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann noch im November angepeilten Rekords an Teilnehmerländern (dafür hätte es mindestens 43 gebraucht) werden es kommendes Jahr lediglich 35 Nationen sein. Weißmann betonte, dass es sich um "eine tolle Zahl" handle.
Dass mit Spanien, Slowenien, Irland, Island und den Niederlanden fünf Länder nicht mitmachen wollen, bedauere er, es gehöre jedoch zu einer Demokratie dazu, das zu akzeptieren. Er hoffe, dass die betreffenden Länder 2027 wieder zurückkommen werden. Auch dass Nemo, Siegeract von 2024, die Trophäe zurückschicken will, sei zu akzeptieren: "Das ist okay". Vor dem Hintergrund von Kriegen und den Ereignissen in Sidney sei es "umso wichtiger", sich den Originalslogan des ESC ("United by music") zu vergegenwärtigen. Der Song Contest soll ein "friedvolles Fest" sein. Um die Sicherheit bei dem Event zu gewährleisten, sei man u. a. im Austausch mit dem Innenministerium, der EBU, aber auch dem Vorjahresveranstalter Schweiz.
Kein Fake-Applaus bei Buh-Rufen
"Klarerweise" Teil der Show wird Österreichs Sieger JJ sein, sagte Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz. Zu etwaigen Protesten im Zusammenhang mit Israel erklärte sie: Als öffentlich-rechtlicher Sender sei der ORF dem Journalismus verpflichtet, "auch in einer Unterhaltungsshow". Man werde "zeigen, was ist". "Wenn tatsächlich große Proteste stattfinden, werden wir das nicht verschweigen." Wenn es kleinere Gruppen gebe, die lautstark auf sich aufmerksam machen wollen, "muss man nicht auf jeden Protestler schneiden". Künstlichen Applaus, um mögliche Buh-Rufe zu übertönen, werde es nicht geben. Dies war in der Vergangenheit beim ESC der Fall gewesen. Auch sollen sämtliche Fahnen zugelassen sein, die gesetzlich erlaubt sind und gewisse Größenmaße nicht übersteigen, erklärte Executive Producer Krön.
Moderation wird im Jänner bekanntgegeben
Nächste Details zum ESC werden im Jänner bekannt gegeben - etwa, wer den größten Musikwettbewerb der Welt moderieren wird. Am 12. Jänner findet auch die offizielle Übergabe zwischen dem Vorjahresaustragungsort Basel und Wien statt, dabei werden die Bürgermeister der beiden Städte zusammentreffen. Am selben Tag wird außerdem verkündet, welches Land in welchem Semifinale antritt.
Noch zwei Tage für Ticketregistrierung
In den Endspurt geht die Registrierungsphase für den Ticketkauf: Bis 18. Dezember um 23.59 Uhr können sich Fans noch auf eurovision.com und oeticket.com voranmelden. Der eigentliche Verkauf startet am 13. Jänner, ein Erwerb ist jedoch nur nach vorheriger Registrierung möglich. Aktuell gebe es über 200.000 Registrierungen, so Krön. Man liege damit ein wenig über den Zahlen von Basel, müsse jedoch erst eruieren, wie viele der Registrierungen von Bots getätigt wurden.
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